Konsequenzen nach Attacken gefordert
AfD verurteilt Magdeburger Angriffe auf Journalisten
Magdeburg. Nach Angriffen auf Kameraleute von MDR und ZDF bei einer AfD-Demonstration in Magdeburg hat der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) Konsequenzen gefordert. Die Attacke zeige, dass die Gewalt gegen Journalisten auf die politische Agenda gehöre, erklärte ihr Bundesvorsitzender, Frank Überall, am Donnerstag in Berlin. »Wenn die AfD Wert darauf legt, als demokratische Partei wahrgenommen zu werden, muss sie sich umgehend von dieser gefährlichen Gewalt distanzieren«, forderte Überall. »Die Pressefreiheit ist nicht verhandelbar.«
In Magdeburg waren nach Angaben des MDR am Mittwoch ein Techniker und ein Security-Mann am Rande der Demonstration mit Pfefferspray attackiert worden. Unter den angegriffenen Berichterstattern war laut ZDF zudem ein Kameramann des Senders. Er filmte die Kundgebung, als ein Mann ihn und das Objektiv mit Pfefferspray besprühte. Der Kameramann erlitt Haut- und Atemwegsreizungen. Es wurde Anzeige erstattet. Der Täter wurde nach Angaben der Polizei gefasst.
AfD-Landeschef André Poggenburg tat unterdessen das, was DJV-Chef Überall gefordert hat – er distanzierte sich von der Attacke. Außerdem kündigte Poggenburg eine Strafanzeige gegen den Angreifer an. »So etwas können wir überhaupt nicht dulden«, teilte er mit. Wenn der Angreifer Mitglied der AfD sein sollte, werde er sofort aus der Partei ausgeschlossen. Auch der stellvertretende AfD-Bundesvorsitzende Alexander Gauland missbilligte den Übergriff. Es sei Aufgabe der Veranstalter, dafür zu sorgen, dass Journalisten über die Aktivitäten der AfD berichten können.
Auch das ZDF verurteile die Attacke. »Angriffe auf Reporter und Kameraleute sind Angriffe auf die Pressefreiheit«, so Chefredakteur Frey. Er forderte die AfD auf dafür zu sorgen, dass die Sicherheit von Journalisten bei Demonstrationen gewährleistet ist.
Der Vorfall in Magdeburg ist nicht der erste Übergriff auf Journalisten. So war im November 2015 die Leiterin des ZDF-Studios in Potsdam, Britta Hilpert, bei einer AfD-Kundgebung in Potsdam von Demonstranten attackiert worden.