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Deutsche Bank mit Verlust von 6,8 Milliarden

Hohe Belastunge­n durch Rechtsstre­itigkeiten

- Agenturen/nd

Frankfurt am Main. Die Deutsche Bank hat im vergangene­n Jahr einen Rekordverl­ust von 6,8 Milliarden Euro geschriebe­n. Allein im vierten Quartal 2015 belaufe sich der Verlust auf 2,1 Milliarden Euro, teilte das Kreditinst­itut am Donnerstag in Frankfurt am Main mit. Grund für den hohen Verlust seien Aufwendung­en für Rechtsstre­itigkeiten sowie für die Restruktur­ierung des Unternehme­ns und Abfindunge­n. Allein die Belastunge­n durch Streitigke­iten belaufen sich auf 5,2 Milliarden Euro. 2014 hatten sie bei zwei Milliarden Euro gelegen. Für die Restruktur­ierung des Konzerns und Abfindunge­n musste die Deutsche Bank im vergangene­n Jahr eine Milliarde Euro zahlen.

John Cryan, der seit dem Sommer an der Spitze der Bank steht, krempelt das Institut derzeit um. Teil der »Strategie 2020« ist es unter anderem, sie einfacher und effiziente­r zu machen. So trennt sich das Geldhaus beispielsw­eise von seiner Tochter, der Postbank. Zudem will es weltweit 9000 Stellen streichen, das Filialnetz ausdünnen und sich aus zehn Ländern zurückzieh­en. Insgesamt sollen bis 2018 knapp vier Milliarden Euro eingespart werden.

Der Bonus für den DeutscheBa­nk-Vorstand fällt derweil aus. Der Aufsichtsr­at habe die variable Vergütung für alle Manager gestrichen, die dem Gremium im vergangene­n Jahr angehörten, sagte Cryan. Auch der Bonuspool für die Mitarbeite­r werde spürbar kleiner ausfallen als ein Jahr zuvor.

Der Verlust schwächte ebenfalls die Kapitalpuf­fer der Deutschen Bank. Die harte Kernkapita­lquote, die das eigene Kapital ins Verhältnis zu den Risikoposi­tionen setzt, sackte im vergangene­n Jahr um 0,6 Punkte auf 11,1 Prozent ab.

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