Haus der Statistik nicht für Flüchtlinge
Berlin will das seit Jahren leerstehende Haus der Statistik am Alexanderplatz vom Bund erwerben. Dort sollten Behörden einziehen, sagte Stadtentwicklungssenator Andreas Geisel (SPD) am Donnerstag im Abgeordnetenhaus. Das Gebäude in Mitte sei aber nicht für die Unterbringung von Flüchtlingen geeignet, sagte Geisel auf entsprechende Nachfragen. Die notwendige Sanierung des alten DDR-Plattenbaus werde mehr als zwei Jahre dauern und sei deshalb nicht geeignet, die aktuellen Probleme bei der Suche nach Flüchtlingsunterkünften zu lösen, sagte der Senator.
Das neun- bis elfgeschossige Haus sei aber groß genug für noch andere Nutzungen. So seien Kultureinrichtungen, Gastronomie oder Künstlerateliers denkbar. Ob es später auch mal für Wohnungen genutzt werde, sei noch nicht entschieden. Als Behördenstandort sei es deutlich preiswerter vom Bund zu erwerben, sagte Geisel.
Das Hochhaus war Ende der 1960er Jahre errichtet worden und beherbergte einst die Staatliche Zentralverwaltung für Statistik der DDR. Eine Initiative aus Künstlergruppen, Stiftungen und Vereinen hatten mit Unterstützung von Mittes Bezirksbürgermeister Christian Hanke (SPD) vorgeschlagen, das seit 2008 ungenutzte Gebäude für die Unterbringung von bis zu 1000 Flüchtlingen zu nutzen. Ein »Zentrum für Geflüchtete, Soziales, Kunst und Kreative« sollte entstehen, mit Arbeitsräumen für Kunst Kultur und Bildung, aber auch mit Wohnungen für Studenten. Die Kosten veranschlagt die Initiative mit 50 Millionen Euro.