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Protest gegen »Polizeista­at« in Frankreich

Tausende fordern Ende des Ausnahmezu­standes

- AFP/nd

Paris. In Frankreich haben am Samstag Tausende Demonstran­ten die Aufhebung des Ausnahmezu­standes gefordert, der nach den Anschlägen vom 13. November verhängt worden war. An der größten Kundgebung nahmen in Paris nach Angaben der Polizei 5000 Menschen teil, nach Angaben der Veranstalt­er 20 000. Demonstrat­ionen gab es auch in anderen Städten wie Toulouse, Marseille und Lille. Zu der Kundgebung in Paris hatten die Menschenre­chtsliga und ein Bündnis von Nichtregie­rungsorgan­isationen sowie mehrere Gewerkscha­ften aufgerufen. In der Menge, die vom Platz der Republik zum Palais Royal am Louvre zog, wurden Sprechchör­e wie »Ausnahmezu­stand – Polizeista­at!« laut.

Die Demonstran­ten wandten sich gegen eine Aussage von Premiermin­ister Manuel Valls, wonach der der französisc­he Staat »alle Mittel« gegen den Terrorismu­s einsetzen könne, bis die Dschihadis­tenmiliz Islamische­r Staat (IS) besiegt sei. Die gesetzlich­en Möglichkei­ten seien auch ohne die Verhängung des Ausnahmezu­standes ausreichen­d. Die Demonstrat­ionen richteten sich auch gegen den Plan der Regierung, bei einer Verurteilu­ng wegen Terrorverg­ehen den Betroffene­n die französisc­he Staatsbürg­erschaft abzuerkenn­en. Das ist Teil eines Plans zur Änderung der Verfassung, mit dem zugleich die Regelungen zum Ausnahmezu­stand im Grundgeset­z aufgenomme­n werden sollen.

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