Weniger Asylklagen
Am Berliner Verwaltungsgericht hat die Zahl der Asylklagen abgenommen. 2015 gingen 2343 Klagen von abgelehnten Asylbewerbern ein, 114 Fälle weniger als im Vorjahr, erklärte Gerichtssprecher Stephan Groscurth. Zugleich habe man den Berg unerledigter Fälle deutlich verringert. So entschieden die Richter 2015 knapp 30 Prozent mehr Fälle als 2014. Noch knapp 760 Klagen seien offen, sagte Groscurth. »So wenig gab es lange nicht.« Zügig bearbeitet seien Anträge abgelehnter Asylbewerber vom West-Balkan worden. Mit der Einstufung als sicheres Herkunftsland seien ihre Klagen aus Sicht des Verwaltungsgerichts »offensichtlich unbegründet«. So habe es schnelle Entscheidungen gegeben.
»Lange Asylverfahren an unserem Gericht sind ein Mythos«, betonte Groscurth. Durchschnittlich werde eine solche Klage in 8,4 Monaten erledigt. Andere Verfahren dauerten im Schnitt etwa zehn Monate. Es habe auch etliche Fälle gegeben, in denen sich Flüchtlinge als Syrer ausgaben, um Asyl zu bekommen. Die meisten Antragsteller kamen aus Syrien (491), gefolgt von Serbien, dem Kosovo, Bosnien-Herzegowina und Afghanistan. Angesichts des Flüchtlingszuzugs rechne das Gericht aber damit, dass die Zahl der Klagen wieder in die Höhe gehen könnte. Noch sei über viele Asylanträge nicht entschieden. »Das Gericht ist vorbereitet«, so Groscurth.