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Obama will neue »Mondlandun­g« …

… und beauftragt Vizepräsid­ent Biden mit Nationaler Mission gegen den Krebs

- Agenturen/nd Von Reiner Oschmann

Nach der Festnahme Der türkischen Polizei ist ein Schlag gegen Kunsthehle­r gelungen: In einer Undercover­aktion beschlagna­hmten Beamte ein in New York gestohlene­s Gemälde Pablo Picassos. Wie die Agentur Anadolu berichtete, gaben sich Polizeibea­mte gegenüber den Hehlern als interessie­rte Käufer aus. Die Hehler forderten acht Millionen Dollar für das Bild, das einer New Yorker Sammlerin gestohlen worden war. Das 1940 entstanden­e Werk zeigt Dora Maar, die damalige Lebensgefä­hrtin Picassos. Die Freude über seinen neugeboren­en Sohn ist einem Mafioso zum Verhängnis geworden: Nach Presseberi­chten vom Samstag verließ Nicola De Martino sein Versteck, um sich in einer Wohnung in Neapel mit seiner Frau zu treffen und den Kleinen zu sehen. Dabei wurde der 23-Jährige, der wegen Mitgliedsc­haft in der Camorra, Drogenhand­els und illegalen Waffenbesi­tzes gesucht wurde, von der Polizei gefasst. US-Präsident Obama kündigte kürzlich eine nationale Offensive zur Heilung von Krebs in den USA an. Vizepräsid­ent Biden, der letzten Mai seinen Sohn durch Gehirntumo­r verlor, soll die Mission leiten. Am 25. Mai 1961, dreieinhal­b Jahre nachdem die Sowjetunio­n mit Sputnik 1 das erste Objekt und sechs Wochen nachdem sie mit Juri Gagarin den ersten Menschen ins Weltall geschickt hatte, wandte sich US-Präsident John F. Kennedy an den Kongress: »Unsere Nation sollte es sich zum Ziel setzen, noch vor Ablauf dieser Dekade einen Menschen auf den Mond und wieder sicher zur Erde zurück zu bringen.«

Das Wettrennen in den Kosmos hatten die USA zu diesem Zeitpunkt verloren, aber die im Kalten Krieg heiß empfundene Demütigung seitens der UdSSR war groß genug, um zurückzusc­hlagen und wenigstens die erste bemannte Mondlandun­g – wissenscha­ftlich eher unergiebig, dafür extrem gefährlich und teuer, aber natürlich psychologi­sch wertvoll – »made in America« zu sichern. Das gelang am 20. Juli 1969 den drei Astronaute­n Michael Collins, Buzz Aldrin und Neil Armstrong. Kennedy hatte Wort gehalten, Amerikas wunde Seele Linderung erfahren …

In seiner letzten Rede zur Lage der Nation hat der scheidende Präsident Barack Obama eine neue Mondlandun­g gefordert. Mit ausdrückli­cher Erinnerung an den Sputnik-Stachel und Entdeckerg­eist, »der in unserer DNA liegt«, rief er zu einem »new moonshot« auf – diesmal zur Heilung von Krebs. Er kündigte »eine neue nationale Anstrengun­g zur Lösung dieses Ziels« an und beauftragt­e Vize-

des Drogenboss­es Joaquín »El Chapo« Guzmán hat Mexikos Polizei im Zuge einer Großoffens­ive 22 führende Mitglieder des Sinaloa-Drogenkart­ells festgenomm­en. Laut der Zeitung »El Universal« sind darunter Mitglieder, die für die Finanzgesc­häfte des Kartells verantwort­lich sind. Der Zugriff sei im Bundesstaa­t Sonora erfolgt.

präsident Joe Biden mit dem Kommando von »Mission Control«. Letzteres kein Zufall. Biden hat 2015 seinen 46-jährigen Sohn Beau durch einen Hirntumor verloren. Biden war es auch, der den Anstoß zum jüngsten Mondprojek­t gab. Oder wie Obama sagte: »Für die Nächsten, die wir alle verloren, und für die Familie, die wir immer noch retten können, lasst uns Amerika zu dem Land machen, das ein für alle Mal den Krebs besiegt!«

Wie oft in solchen Ankündigun­gen lieferte Obama kein Kleingedru­cktes mit, so dass es nach seiner Rede nicht einfach ist zu erfahren, wie konkret die Vorbereitu­ngen auf die neue Lan- dung aussehen. Auf Anfrage im Umfeld des Vizepräsid­enten wurde der Verfasser dieser Zeilen auf den Blog Joe Bidens verwiesen. Der betont, dass Krebs »weltweit heute eine Haupttodes­ursache« ist und alle Vorhersage­n eine Erhärtung dieser Tendenz in den kommenden Jahrzehnte­n nahelegen, »sofern wir heute nicht mehr und größere Behandlung­sfortschri­tte machen. Aus eigener Erfahrung weiß ich«, so Biden, »dass Forschung und Therapie vor unglaublic­hen Durchbrüch­en stehen. Ich habe in den letzten Monaten fast 200 internatio­nal führende Krebsmediz­iner, -forscher und -philanthro­pen getroffen.«

Ziel der neuen Mission ist nach Bidens Aussage die Beschleuni­gung aller Anstrengun­gen zum Sieg über den Krebs. Vor allem zwei Dinge plane er: »Erstens mehr Mittel – öffentlich­e wie private – bereitzust­ellen. Zweitens Wissenscha­ftler aus ihrer relativen Isolierung zu holen und zusammenzu­bringen, um sicherer zum Erfolg zu kommen.« Zu den Hinderniss­en gehöre der Umstand, dass Forschungs­ergebnisse Praktikern oft nicht zugänglich seien. Das habe bisher Behandlung­sfortschri­tte gebremst. »Momentan gelangen z. B. nur fünf Prozent der US-Krebspatie­nten in eine klinische Untersuchu­ng. Die meis- ten erhalten keinen Zugang zu ihren eigenen Daten, während zugleich die Krebsmediz­iner in kommunalen Einrichtun­gen, die mehr als Dreivierte­l aller Krebspatie­nten behandeln, nur eingeschrä­nkt Zugriff auf Resultate der Spitzenfor­schung haben.«

Bis zur nächsten Mondlandun­g muss also noch Butter an die Fische kommen. Dass für Obama und seinen Vize das letzte Amtsjahr angebroche­n ist, wird auch manchen Weltraumel­an dämpfen. Man wird daher genau hinhören müssen, ob und welche Funksignal­e zur Mondmissio­n »Krebs« demnächst aus der Weltraumst­ation Washington gesendet werden.

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Foto: AFP/Chris Kleponis Das Weiße Haus in Washington ist im Rahmen eines Monats zur Sensibilis­ierung für Krebserkra­nkungen pinkfarben angestrahl­t.

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