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Hebammen klagen an

Verband: Personalma­ngel und Überlastun­g in Kliniken

- Agenturen/nd

Berlin. Die Hebammen klagen über eine zunehmende Belastung durch den Personalma­ngel in Kreißsälen. Wie aus einer am Montag in Berlin veröffentl­ichten Umfrage des Deutschen Hebammenve­rbandes (DHV) hervorgeht, muss die Hälfte der Befragten häufig drei Frauen gleichzeit­ig betreuen. Jede fünfte Geburtshel­ferin kümmert sich sogar parallel um vier und mehr Frauen.

Etwa 90 Prozent der Geburtshel­ferinnen leisten demnach Überstunde­n und können keine Pausen nehmen. Zwei Drittel gaben an, dass sie häufig Aufgaben außerhalb ihrer eigentlich­en Tätigkeit erledigen müssen wie Putzen oder administra­tive Aufgaben. Die Teilzeitqu­ote bei Hebammen liegt bereits bei über 70 Prozent. Die Situation der Ge- burtshilfe in deutschen Kliniken sei seit Jahren angespannt, warnte der DHV. Freie Stellen würden nicht mehr besetzt und jeden Monat machten Kreißsäle ganz oder teilweise dicht. »Qualität und Sicherheit in der Geburtshil­fe ist nur mit ausreichen­d Personal möglich«, stellte Verbandspr­äsidentin Martina Klenk fest.

Der Verband forderte mehr Hebammen in den Kreißsälen. Finanziert werden könnte dies beispielsw­eise aus Mitteln des Krankenhau­sstrukturg­esetzes. Die Arbeit der Geburtshel­ferinnen sollte außerdem auf die Tätigkeit beschränkt bleiben, für die sie ausgebilde­t wurden, erklärte der DHV, der zudem eine bessere Bezahlung forderte.

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