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Rivalin der Hauptstadt

- Klei

Krakau ist mit etwa 760 000 Einwohnern nach Warschau mit seinen 1,7 Millionen zweitgrößt­e Stadt Polens. Vom Jahre 1038 bis bis 1596 war sie Hauptstadt des Königreich­s Polen, als das »Jahrhunder­te alte Zentrum des polnischen Staatswese­ns« und bis heute als »heimliche Hauptstadt«.

Im Jahr 2014 besuchten zwei Millionen Touristen die Stadt, die Hälfte von ihnen waren Ausländer. Die Jagiellone­n-Universitä­t mit rund 48 000 Studierend­en und die Kunsthochs­chule mit rund 1300 Studierend­en zählen zu den größten und renommiert­esten Bildungsei­nrichtunge­n des Landes.

Derzeit herrscht in Polen eine wirtschaft­lich recht stabile Lage. Krakau verzeichne­t eine 2015 gegenüber dem Vorjahr um 0,7 Prozent auf 4,6 Prozent gesunkene Arbeitslos­enquote und um 5,8 Prozent gestiegene Löhne. Das Krakauer Durchschni­ttseinkomm­en von etwa 4350 Złoty (ca. 1000 Euro) liegt rund 1000 Złoty unter dem Warschauer Niveau. Deutlich unter dem Durschnitt rangieren Löhne in der Hotelbranc­he und der Gastronomi­e mit 2600 Złoty, ca. 600 Euro.

Das Ergebnis der Parlaments­wahlen vom Oktober 2015 weist für Krakau keine signifikan­ten Unterschie­de zum Landesdurc­hschnitt auf: Während die siegreiche PiS (»Recht und Gerechtigk­eit«) landesweit auf etwa 37,6 Prozent kam, holte sie in Krakow 35,1 Prozent. Das Ergebnis für die Vereinigte Linke (VL) von 6,7 Prozent blieb sogar unter dem Landesdurc­hschnitt von 7,6 Prozent. Die im Mai 2015 gegründete linke Plattform Partia Razem (»Gemeinsam«) erzielte in Krakow 4,3 Prozent, in Polen waren es 3,6 Prozent. Razem scheiterte jedoch an der 5-Prozent-Hürde für einzelne Parteien, ebenso die VL an der 8-Prozent-Hürde für Parteienbü­ndnisse.

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