Afrika zu warm für U 34?
Deutsche Marine dementiert technische Probleme
Von März bis August sollte das deutsche U-Boot U 34 im Rahmen der EU-Antipiraten-Operation »Atalanta« vor Somalia eingesetzt werden. Das wäre eine Premiere gewesen, denn seit dem Zweiten Weltkrieg hat sich im Indischen Ozean kein deutsches Unterwasserfahrzeug mehr blicken lassen. Seit langem schon wollte die Marine U-Boote zur Aufklärung von Piratenbasen einsetzen. Doch nun meldete man den Einsatz von U 34 überraschend ab.
Gerüchte machten die Runde, dass technische Probleme der Grund dafür seien. Bereits bei U 31 und U 32 hatte es Probleme gegeben, wenn die Außentemperaturen über mitteleuropäische Normalwerte stiegen. Elektronische Systeme, so wurde mehrfach berichtet, hätten »schlapp« gemacht. Ab Boot Nummer 33 sei das aber behoben worden. Zweite Mutmaßung betrifft die Kühlung durch Seewasser. Ist das zu warm, sinkt die Leistungsfähigkeit der Klasse 212. Diese Boote werden durch Brennstoffzellen angetrieben und gelten als das Beste vom Besten im konventionellen Bereich.
Gegenüber »nd« dementierte die Marineführung technische Probleme mit U 34. Die EU fordert ab März von Deutschland nur zwei Schiffe, das U-Boot hätte man »über den Durst« dazugegeben. Doch angesichts der angespannten Einsatzlage habe man sich nun entschlossen, nur die Fregatte »Bayern« und den Brennstoffversorger »Spessart« vor die somalische Küste zu beordern. Deutschland wird zudem ab März turnusmäßig die Leitung der Operation »Atalanta« übernehmen. Denkbar ist aber auch, dass man U 34 aufspart für geplante Operationen vor der libyschen Küste. Dass es konkrete Vorhaben zur militärischen Unterstützung von libyschen AntiIS-Milizen gibt, hat die Kanzlerin vergangene Woche bestätigt. Von den fünf U-Booten der deutschen Marine liegen drei wegen technischer Mängel in Werften, das sechste ist noch nicht übernommen.