Rechnung, PayPal oder ... – was ist zu empfehlen?
Bezahlverfahren
Wer online einkauft, kennt es: Bis zur Bezahlung ist alles ganz einfach, doch dann fangen die Fragen an. Hier einige häufig genutzte Verfahren. Von Erk Schaarschmidt Rechnung: Der Kunde muss erst dann bezahlen, wenn er die bestellte Ware erhalten hat. Er kann also vorher prüfen, ob seine Bestellung vollständig und in Ordnung ist. Für Verbraucher ist das die sicherste Bezahlform. Geht eine Lieferung verloren oder will der Käufer Produkte zurückschicken, muss er seinem Geld nicht hinterherlaufen. Man muss die Rechnung aber in der vereinbarten Frist begleichen. Sonst drohen Verzugskosten.
Überweisung per Onlinebanking: Niemals sollte man seine PIN und TAN-Liste auf dem Mobilgerät speichern. Wer das mTAN-Verfahren seiner Bank nutzt, sollte die mTAN nicht auf dem gleichen Mobilgerät empfangen, über das er gerade Geld überweist. Denn dies erleichtert das Phishen sensibler Daten.
Lastschrift: Für die Zahlung per Lastschrift braucht man lediglich ein Girokonto zur Belastung. Gut ist, dass man der Kontobelastung binnen acht Wochen widersprechen kann, falls etwas schief gegangen ist.
Kreditkarte: Die Bezahlung per Kreditkarte ist unkompliziert. Man muss aber seine Da- ten inklusive Prüfnummer angeben. Da es immer wieder zu Datendiebstahl im Internet kommt, sollte man diese Daten besser nicht online beim Händler hinterlegen, sondern sie bei jeder Bestellung neu eingeben.
PayPal: Wer PayPal nutzen möchte, muss sich zunächst bei dem privaten Unternehmen anmelden. In seinem Account hinterlegt man die Daten seines Gi- rokontos oder seiner Kreditkarte. Beim Onlineshopping werden das angegebene Konto bzw. die Kreditkarte mit dem Rechnungsbetrag belastet, sofern auf dem PayPal-Account selbst kein Guthaben vorhanden ist. Der Onlineshop erhält dabei weder Konto- noch Kreditkartennummer.
Ein neues Bezahlsystem der deutschen Kreditwirtschaft, das ähnlich funktioniert wie PayPal, ist Paydirekt. Es basiert auf dem Girokonto. Bislang gibt es nur wenige Partnershops dafür. Der Vorteil: Die Daten müssen nicht an einen Drittanbieter wie PayPal weitergegeben werden, sondern bleiben bei der Bank.
Giropay: Bei der Zahlung mit Giropay handelt es sich im Grunde um die klassische Überweisung. Ein kleiner Vorteil dabei ist, dass alle wesentlichen Angaben bereits automatisch ausgefüllt wurden. Die Bezahlung erfolgt per Login nach Weiterleitung zum Onlinebanking der gewählten Bank.
Sofortüberweisung: Das Verfahren ähnelt Giropay, allerdings teilt der Verbraucher seine Login-Daten sowie PIN/TAN nicht seiner Bank direkt mit. Um das Verfahren zu nutzen, muss er dem Dienstanbieter seine Kontodaten offenlegen.
Vorkasse: Der Kunde bezahlt und erst danach wird die Ware geliefert. Es handelt sich um einen Kredit des Kunden an den Händler. Kritisch wird es bei Überweisungen – das Druckmittel des Verbrauchers, bei Lieferproblemen den Kaufpreis zurückzuhalten oder bei einer Lastschrift zurückzuholen, funktioniert bei bereits erfolgter Überweisung nicht. Wird nur die Vorauskasse per Überweisung angeboten, sollte man sich den Kauf dreimal überlegen.
In der Beratungspraxis der Verbraucherzentrale Brandenburg sind Probleme mit den verschiedenen Bezahlformen überschaubar. Sieht man vom kriminellen Datenraub ab, scheinen die Verfahren weitgehend problemlos zu funktionieren.