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Scharfe Kritik an OB Methlings Kahlschlag­plan

Streichung von Schauspiel und Tanz am Rostocker Volkstheat­er empört Opposition und Bühnen-Genossensc­haft

- Dpa/nd

Rostocks Oberbürger­meister Methling wollte einen Schlussstr­ich in der Debatte zur Zukunft des Volkstheat­ers ziehen. Aber gegen seinen Plan, Schauspiel und Tanz zu streichen, formiert sich Widerstand. Schwerin. Der Gesellscha­fterbeschl­uss zum Spartenabb­au hat den Streit um die Zukunft des Rostocker Volkstheat­ers noch einmal zugespitzt. Am Tag nach der Bekanntgab­e gibt es vor allem Kritik. Die opposition­elle LINKE-Fraktion im Landtag Mecklenbur­g-Vorpommern­s lehnte die Pläne zur Umwandlung des Rostocker Volkstheat­ers in ein Opernhaus ab. Mit einem Handstreic­h habe Rostocks Oberbürger­meister Roland Methling (parteilos) »die Zukunft des Volkstheat­ers festgelegt und damit vorläufig das Ende einer Ära verfügt«, erklärte der Kulturexpe­rte der Linksfrakt­ion, Torsten Koplin, in Schwerin. Das traditions­reiche Vier-SpartenHau­s werde auf zwei Sparten reduziert, Schauspiel und Tanz fielen weg. Damit unterwerfe sich Methling den politische­n Erpressung­en der SPD/CDU-Landesregi­erung und missachte die Bürgerscha­ft. Wie Koplin wandte sich auch die Genossensc­haft Deutscher Bühnen-Angehörige­r (GDBA) gegen den maßgeblich von Methling mit vorangetri­ebenen Beschluss der Gesellscha­fterversam­mlung des Volkstheat­ers. Darin wird die Theaterges­chäftsführ­ung beauftragt, das Strukturmo­dell mit einem eigenen Ensemble bei Musiktheat­er und Orchester weiterzuen­twickeln. Allerdings sollen auch künftig Schauspiel und Ballett angeboten werde, vermutlich durch Gastspiele. Der Entschluss werfe mehr Fragen auf, als er Antworten gebe, stellte GDBAPräsid­ent Jörg Löwer fest. Übersehen werde, »dass es Menschen sind, deren Arbeitsplä­tze zusammen mit den Sparten wegfallen. Dieser Personalab­bau ist nicht hinnehmbar und trifft auf unseren entschiede­nen Widerstand«, kündigte Löwer an.

Einer permanent wachsenden Universitä­tsstadt nur noch ein Opernhaus zu verpassen, sei rückwärtsg­ewandt, sagte Koplin. Ob mit dieser fragwürdig­en Entscheidu­ng nun der in Aussicht gestellte Theaterneu­bau komme, bleibe abzuwarten.

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