nd.DerTag

CDU-Minister rügt Rostocks Sozialsena­tor

Streit um Finanzieru­ng einer 24-Stunden-Kita

- Haju

Wegen Geldmangel­s und aus Sorge um das Kindeswohl will Rostocks Sozialsena­tor Steffen Bockhahn (LINKE) eine Kindertage­sstätte mit 24-Stunden-Betreuung nicht genehmigen. Mecklenbur­gVorpommer­ns SPD/CDU-Landesregi­erung reagiert verärgert.

Für Kinder, deren Eltern im Schichtdie­nst arbeiten, hat die Gesellscha­ft für Gesundheit und Pädagogik (GGP) in Rostock eine 24Stunden-Kindertage­sstätte eingericht­et. Seit Oktober 2015 sollte Rund-um-die-Uhr-Betreuung angeboten werden. Doch bislang hat die Kita nur von 6 bis 19 Uhr geöffnet. Grund: Die Stadt will das Konzept nicht genehmigen.

Knappe Kassen, so heißt es, erlauben es Rostock nicht, den Betrieb der Kita zu unterstütz­en. Auf Hilfe der Kommune hatten Eltern und GGP gehofft, um die Beiträge zu senken. Die Stadt verweist auf das Land als Projektpar­tner. Das Land aber verweigert Geld und betont, die Partnersch­aft beziehe sich nur auf die Planung der Kita.

Laut Sozialsena­tor Bockhahn gibt es auch fachliche Bedenken. Es sei nicht gut, wenn die Kleinen so lange in der Kita sind, dass die Beziehung zu den Eltern leiden könnte. Innenminis­ter Lorenz Caffier (CDU erinnert: Die Polizei, deren Kräfte viel Schichtdie­nst leisten, habe sich besonders für das neue Kita-Angebot eingesetzt. »Die Verweigeru­ngshaltung des Sozialsena­tors ist für mich nicht nachvollzi­ehbar«, so der Politiker. Sozialmini­sterin Birgit Hesse (SPD) sagt zur Geldfrage: Mit der in Aussicht gestellten Förderung des Bundes über das »Kita-Plus-Programm« könne der Elternbeit­rag erheblich gesenkt werden. In Schwerin gibt es bereits zwei 24Stunden-Kitas. Die Nachfrage nach diesem Angebot ist hoch.

Newspapers in German

Newspapers from Germany