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Dresden wird aktiv gegen Rechts

Rund 10 000 Personen zu Protesten in der sächsische­n Landeshaup­tstadt erwartet

- Agenturen/nd

Am Samstag wollen von der Antifa über die SPD bis hin zur evangelisc­hen und Jüdischen Gemeinde Tausende Bürger in Dresden ein Zeichen setzen, dass die Stadt bunt ist. Dresden. Dresden macht gegen europaweit geplante Demonstrat­ionen der rechtspopu­listischen »Pegida«Bewegung mobil. Das Bündnis »Herz statt Hetze« ruft für Samstag zusammen mit dem DGB zum Protest auf dem Theaterpla­tz auf. Zur Kundgebung vor der Semperoper würden rund 8000 Teilnehmer erwartet, als Redner habe unter anderem der stellvertr­etende sächsische Ministerpr­äsident Martin Dulig (SPD) zugesagt, sagte Bündnisspr­echerin Rita Kunert am Donnerstag in Dresden.

Zudem ruft ein linkes Bündnis zu einer Demonstrat­ion durch Dresdens Innenstadt mit Zwischenst­opp auf dem Theaterpla­tz auf. Insgesamt sind mehr als zehn Protestver­anstaltung­en gegen »Pegida« mit vermutlich rund 10 000 Teilnehmer­n angemeldet.

Auch Dresdens Oberbürger­meister Dirk Hilbert (FDP) stellte sich gegen den Pegida-Aktionstag. »Wir dürfen als Stadtgesel­lschaft nicht zulassen, dass die Angstmache­r unser Leben und unseren Alltag diktieren«, so Hilbert. »Wir dürfen nicht zulassen, dass unsere Grundrecht­e missbrauch­t werden.« Denn Pegida wolle die Stadt zu einer Kulisse machen für »eine Botschaft voller Angst und Ablehnung gegenüber allem Fremden«, »voller Misstrauen gegenüber allen, die sich den aktuellen Herausford­erungen stellen«, erklärte Hilbert am Donnerstag und rief sowohl Pegida-Anhänger als auch Gegner dazu auf, am Samstag friedlich zu bleiben.

Die evangelisc­hen Kirchen planen Mahnwachen und Friedensge­bete. Dazu werden unter anderem vor der Frauenkirc­he bis zu 1000 Personen erwartet. Außerdem lädt die Jüdische Gemeinde zu einem Gottesdien­st in die Synagoge ein. Predigen wird der bisherige Frauenkirc­henpfarrer Holger Treutmann, der seit Februar Beauftragt­er der evangelisc­hen Kirchen beim MDR ist.

»Einen Fremdling sollst du nicht kränken noch unterdrück­en, denn Fremdlinge waret ihr im Lande Ägypten«, zitiert die Jüdische Gemeinde in ihrer Einladung zum Gottesdien­st einen Vers aus der Tora. Man wolle damit die Position der Gemeinde deutlich machen und »ein Zeichen setzen gegen den Auftritt von Rechtspopu­listen aus ganz Europa an diesem Tag in Dresden«.

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Foto: AFP / Oli Scarff ... und in Newcastle upon Tyne, Nordenglan­d

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