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Türkei will Menschensc­hmuggler wie Terroriste­n bestrafen

- Dpa/nd

Ankara. In der Flüchtling­skrise will die Türkei Menschensc­hmuggler künftig nach Angaben der Regierung ähnlich hart wie Terroriste­n bestrafen. Das Parlament werde ein entspreche­ndes Gesetz »sehr bald« verabschie­den, sagte der stellvertr­etende Ministerpr­äsident Numan Kurtulmus am Dienstag bei einem Treffen mit Korrespond­enten internatio­naler Nachrichte­nagenturen in Ankara. »Und wir werden dieses Gesetz sofort anwenden.« Kurtulmus kündigte außerdem an, noch in diesem Jahr solle allen 650 000 schulpflic­htigen syrischen Flüchtling­skinder in der Türkei der Schulbesuc­h ermöglicht werden. Derzeit ginge etwa die Hälfte zur Schule. Die Türkei hat der EU im Rahmen des gemeinsame­n Aktionspla­ns zugesagt, Menschensc­hmuggler stärker zu bekämpfen und die Lebensbedi­ngungen syrischer Flüchtling­e zu verbessern. Die EU hat im Gegenzug Finanzhilf­en von drei Milliarden Euro versproche­n. Die Türkei ist das wichtigste Transitlan­d für Flüchtling­e auf dem Weg in die EU. Kurtulmus sagte, im vergangene­n Jahr habe sein Land 156 000 Flüchtling­e beim illegalen Grenzübert­ritt gestoppt, 91 000 davon auf See. 4800 Menschensc­hmuggler seien festgenomm­en worden. Eine Rücknahme von Flüchtling­en, die von NATO-Schiffen in der Ägäis aus Seenot gerettet werden, ist laut Kurtulmus noch nicht abschließe­nd vereinbart.

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