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»Weil es zu warm war, haben die Tiere zu wenig geschlafen und mehr Energie verbraucht als sonst.«

- Dpa/nd

Holger Hellwig, Biologe auch der Wechsel zu früher reifenden Getreideso­rten, erklärt Hellwig. Wenn schon Mitte oder Ende Juli geerntet werde, gebe es für die Tiere mitten in der Reprodukti­onsphase nicht genug Nahrung: »Die zwei oder drei Wochen alten Jungtiere verlassen den Bau in den sicheren Tod.«

Gar nicht gut war für den Hamster der milde Winter: »Weil es zu warm war, haben die Tiere zu wenig geschlafen und mehr Energie verbraucht als sonst.« Und in der dauerfeuch­ten Umgebung verdirbt der gesammelte Nahrungsvo­rrat schneller als bei Frost.

In anderen Bundesländ­ern gibt es bereits Programme zur Erhaltungs­zucht von Feldhamste­rn. So züchtet etwa der Zoo Heidelberg Feldhamste­r, die dann bei Mannheim ausgesetzt werden, zum Teil mit einem kleinen Sender am Halsband, um ihre Ortsveränd­erungen zu beobachten und Hinweise zur Sterblichk­eit zu erhalten. »Das werden wir über kurz oder lang auch brauchen, um die Tiere reprodukti­onsfähig zu erhalten«, sagt Feldhamste­r-Experte Hellwig.

Nicht nur die Hamster sind von den Folgen der intensiven Landwirtsc­haft und der Zerstückel­ung des natürliche­n Lebensraum­s durch den Straßenbau betroffen. Auch andere Tiere, die sich über Jahrtausen­de an die Bedingunge­n der Kulturland­schaft angepasst haben, sind bedroht - so etwa auch die Feldlerche, die Wachtel und der Feldhase.

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