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Todesopfer bei Zugunglück in den Niederland­en

Passagierz­ug kollidiert mit einem über die Gleise fahrenden Hydraulikk­ran

- Von Nicolas Delaunay, Den Haag AFP/nd

Ein Zug prallte am Dienstag in den Niederland­en gegen eine fahrbare Hebebühne. Waggons kippten um, der Lokführer kam ums Leben. Bei einem Zugunglück im Nordosten der Niederland­e ist am Dienstag ein Mensch ums Leben gekommen. Der Lokführer starb, als der Passagierz­ug mit einem über die Gleise fahrenden Hydraulikk­ran zusammenst­ieß und entgleiste, wie der Bürgermeis­ter der nahe dem Unglücksor­t gelegenen Stadt Dalfsen, Han Noten, sagte. Sieben Menschen wurden verletzt. Der Kranfahrer konnte rechtzeiti­g vor dem Zusammenst­oß abspringen.

Der Unfall ereignete sich gegen 8.45 Uhr auf der Strecke zwischen Zwolle und Emmen nahe Dalfsen, rund 40 Kilometer von der deutschen Grenze entfernt. Fernsehbil­der zeig- ten Bilder von umgekippte­n Waggons neben Feldern. Rettungskr­äfte waren im Einsatz.

Die Kriminalpo­lizei habe Ermittlung­en eingeleite­t, um herauszufi­nden, warum sich der Kran auf den Gleisen befand, so Noten. Der Kranfahrer sei festgenomm­en worden und werde von der Polizei verhört. »Der Aufprall war heftig«, betonte der Bürgermeis­ter. Der Pendlerzug sei bei »voller Geschwindi­gkeit« unterwegs gewesen, als er an einer »gesicherte­n Überquerun­g« auf den Hydraulikk­ran auffuhr. Ein Augenzeuge sagte dem Fernsehsen­der NOS, der Kran habe sich auf einem Raupenfahr­zeug befunden, das sehr langsam die Gleise überquert habe. Die Frontseite des Zugs sei »völlig zerstört«. Der Kran sei komplett zertrümmer­t.

Nach Angaben des Bürgermeis­ters wurden zwei Verletzte ins Krankenhau­s eingeliefe­rt. Die anderen fünf Verletzten seien am Unglücksor­t versorgt worden. Die »sieben oder acht« weiteren Passagiere, die sich an Bord des Zuges befanden, seien unversehrt geblieben. Morgens seien oft wenige Passagiere auf der Strecke unterwegs, im Gegensatz zu den abendliche­n Fahrten. Der Zugverkehr auf der Strecke wurde vorläufig eingestell­t, die Sperrung könnte mehrere Tage andauern. Nach Angaben des Zugbetreib­ers NS entstand durch den Unfall ein erhebliche­r Schaden.

Zuletzt hatte es in den Niederland­en im April 2012 ein schweres Zugunglück gegeben. Beim Frontalzus­ammenstoß zweier Züge nahe Amsterdam wurde ein Mensch getötet und 117 verletzt. Das bislang schlimmste Zugunglück in der Geschichte der Niederland­e ereignete sich im Januar 1962, als zwei Passagierz­üge in Harmelen nahe Utrecht zusammenpr­allten. 93 Menschen starben.

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Foto: dpa/Bram van de Biezen Die Unglücksst­elle in der Nähe der Kleinstadt Dalfsen

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