Kanzlerin soll vom BER-Rand starten
Um den Bau des neuen Regierungsterminals am Hauptstadtflughafen BER ist offener Streit zwischen der Flughafengesellschaft und ihrem Miteigentümer, dem Bund, entbrannt. Das Verkehrsministerium verlangte am Mittwoch eine Sondersitzung des Aufsichtsrats. Eine Sprecherin warf der Betreibergesellschaft vor, das Kontrollgremium nicht in jüngste Schritte einbezogen zu haben. In dem Streit geht es um den genauen Standort des künftigen Regierungsterminals auf dem Gelände.
Flughafenchef Karsten Mühlenfeld hatte beim Bund ins Gespräch gebracht, das Regierungsterminal dauerhaft am Rand des Schönefelder Areals auf der Fläche Ramp 1 unterzubringen. Vereinbart ist jedoch, dass der Protokollbereich der Bundesregierung vor dem heutigen Terminal D des alten Airports gebaut wird.
»Der Bund hält an seinem planfestgestellten Regierungsflughafen fest«, beharrte eine Sprecherin des Bundesbauministeriums auf dem vorgesehen Standort.
Zwar hatte der Bund sich im vergangenen Jahr bereit erklärt, Staatsgäste vorübergehend in einem Interimsbau auf der Ramp 1 zu empfangen, damit wegen der steigenden Passagierzahlen auch nach dem Start des neuen Hauptstadtflughafens für eine Weile noch Fluggäste in den alten Schönefelder Terminals abgefertigt werden können. Bedingung war jedoch, dass der Protokollbereich spätestens nach fünf Jahren in das eigentliche Regierungsterminal umziehen kann.
Flughafenchef Karsten Mühlenfeld hält diese Frist aber für zu kurz. Der Streit dreht sich auch darum, wie der Interimsbau ausgestattet sein muss und wie hoch die Miete für den Bund sein soll. Auslöser der Eskalation ist ein Schreiben, mit dem Mühlenfeld den Mietvertrag des Bundes für das alte Schönefelder Terminal A kündigte. Dort sollte der Bund zuerst interimistisch einziehen.