Eisbären glauben an ihre Siegchance
Berlins Eishockeyspieler bezwangen die Kölner Haie an der Spree mit 4:1, das wollen sie am Rhein wiederholen
Der Traum der Berliner Eisbären vom ersten Halbfinaleinzug nach drei Jahren kann Sonnabend wahr werden. Nach dem 4:1-Heimsieg gegen die Kölner Haie benötigen sie noch einen Sieg. Es war ein packendes Spiel, das die Eisbären vor 13 524 Zuschauern in der heimischen Arena am Berliner Ostbahnhof boten. Und der Jubel der Fans nach der Schlusssirene war so lautstark wie lange nicht mehr. Mit dem verdienten 4:1 (1:1, 1:0, 2:0) übernahmen die Eisbären in der Viertelfinal-Playoff-Serie »Best of 7« mit 3:2 Siegen die Führung und haben nun Matchball, wenn es am Sonnabend zum sechsten Spiel aufs Kölner Eis geht. Gelänge ihnen dort der vierte Sieg, wäre der Einzug ins Halbfinale um die deutsche Eishockeymeisterschaft perfekt – es wäre der erste Halbfinalauftritt des DEL-Rekordmeisters nach drei Jahren.
Die Berliner demonstrierten nach der 0:4-Pleite zwei Tage zuvor in Köln in bemerkenswerter Weise ihren Siegeswillen. Schon nach 37 Sekunden lagen sie mit 1:0 vorn – Torschütze war der Kapitän André Rankel. Es war nicht nur das schnellste Tor der Playoff-Serie, sondern auch sein 200. in der Deutschen Eishockeyliga. Doch die Freude darüber währte nur 40 Sekunden, ehe die Kölner einen Konter erfolgreich abschlossen. Der schnelle Ausgleich versetzte die Eisbären aber nicht in Schockstarre. Sie wirbelten weiter unverdrossen übers Eis und waren die spielbestimmende Mannschaft, wobei ihnen das teilweise destruktive Auftreten der Kölner entgegenkam. Das hochwichtige 2:1 nach 37 Minuten durch Darin Olver erzielten sie im Powerplay, als ein Kölner auf der Strafbank saß. Es war im 23. Überzahlspiel der Eisbären in dieser Viertelfinalserie erst das zweite Tor, das sie in zahlenmäßiger Überlegenheit gegen die Kölner schossen.
»Wir haben uns nach dem 0:4 in Köln zusammengesetzt«, erzählte später Kapitän André Rankel. »Nach dem 2:2-Sieggleichstand war keine Panik da. Wir wollten zeigen, dass wir die bessere Mannschaft sind. Dabei war uns allen klar, dass uns die vielen Strafzeiten, die wir zuletzt kassiert hatten, geschadet haben. Denn dadurch geriet unser Spielrhythmus durcheinander, weil die Verteidigungs- und Angriffsreihen immer wieder umgestellt werden mussten.« Tatsächlich schienen zuletzt die Spiele zwischen den beiden Kontrahenten auf der Strafbank entschieden worden zu sein: Insgesamt 223 Strafminuten waren im dritten und vierten Match verhängt worden, davon 95 an die Berliner und 128 an die Kölner. Diesmal gab es für beide Teams nur je acht Strafminuten. Auch Eisbären-Cheftrainer Uwe Krupp hatte sein Team vor einer unkontrollierten Aggressivität gewarnt: »Wenn wir wie zuletzt in Köln 61 Strafminuten kassieren und teilweise neun Minuten lang mit einem oder zwei Spielern weniger auf dem Eis stehen, muss man sich nicht wundern, wenn man verliert. Beim 0:4 mussten wir drei Tore in Unterzahl einstecken. Das darf sich nicht wiederholen. Denn im Spiel Fünf gegen Fünf sind wir besser als die Kölner.«
Das stellten die Berliner bei ihrem 4:1-Sieg, den im Schlussdrittel Florian Busch (42.) mit einem Gewaltschuss von der blauen Linie und die Neuverpflichtung Marcel Noebels (47.) mit seinem ersten Playoff-Tor perfekt machten, erneut unter Beweis. »Ein Riesenkompliment an meine Mannschaft. Das war heute Eisbären-Eishockey. Damit hat sie gezeigt, wozu sie wirklich fähig ist«, lobte Trainer Uwe Krupp sein Team.
Nun haben die Berliner am Sonnabend in Köln im sechsten Spiel Matchball. Aber das wird ein schwerer Gang. In den insgesamt neun Spielen dieser Saison zwischen Berlin und Köln hatte die Heimstärke dominiert. Jeder gewann nur einmal auf gegnerischem Eis. Doch Kapitän Rankel ist zuversichtlich: »Wenn wir so spielen wie heute, haben wir eine echte Siegchance.« Wird der Matchball vergeben, geht es Ostermontag in Berlin im siebenten und entscheidenden Playoff-Spiel um Alles oder Nichts.
Im Halbfinale, das schon am nächsten Mittwoch mit der Serie »Best of 7« beginnt, stehen bereits Titelfavorit München (2:1 gegen Straubing, damit 4:1-Gesamtsieger) und Wolfsburg (4:1 gegen Düsseldorf/4:1-Gesamtsieger). Ins sechste Spiel müssen Iserlohn und Nürnberg, das mit einer 2:4-Auswärtsniederlage seinen ersten Matchball vergeben hat, aber mit einem 3:2-Siegvorteil ins Heimspiel am Sonnabend geht.
gewann im Abstiegskampf der 3. Fußball-Liga das Ostduell gegen Energie Cottbus klar mit 4:0 (1:0). Chemnitz rückte mit 37 Punkten auf Tabellenplatz 13 vor. Die zuvor viermal in Folge ungeschlagenen Cottbuser liegen als 16. (35) nur einen Punkt vor einem Abstiegsplatz.
Der geplatzte Olympiatraum kommt Hamburg offenbar teuer zu stehen. Bundesinnenmister Thomas de Maizière (CDU) soll der Regierung der Hansestadt schriftlich mitgeteilt haben, dass der Bund sich nicht an den Kosten für die gescheiterte Bewerbung für die Spiele 2024 beteiligen wird. Demnach müsste Hamburg einen Großteil der 12,6 Millionen Euro selbst aufbringen. Adam Johnson muss wegen sexueller Handlungen an einer Minderjährigen für sechs Jahre ins Gefängnis. Das Urteil über den früheren 28-jährigen zwölfmaligen englischen Fußball-Nationalspieler fällte der Richter am Bradford Crown Court am Donnerstag. Die deutschen Curlerinnen verpassten bei der WM in Kanada den angepeilten achten Rang. Sie verloren am Donnerstag (Ortszeit) mit 4:8 gegen Dänemark. Nach der achten Niederlage im elften Spiel liegt das Team auf Platz zehn. Viswanathan Anand schloss am elften Spieltag des WM-Kandidatenturniers in Moskau zum führenden US-Amerikaner Fabiano Caruana auf. Durch seinen Sieg gegen den bis dato erstplatzierten Russen Sergej Karjakin steht der ehemalige Schachweltmeister aus Indien nun wie Caruana bei sechseinhalb Punkten.
Der Chemnitzer FC