nd.DerTag

Grüne und CDU sehen Gemeinsamk­eiten

Sondierung­en in Baden-Württember­g werden fortgesetz­t / Einigkeit über »Schuldenbr­emse« und Digitalisi­erung

- Dpa/nd

Was geht zwischen Grünen und CDU in Baden-Württember­g? Das loten die beiden Parteien derzeit aus. Bis zur grün-schwarzen Regierungs­bildung wird es noch dauern. Stuttgart. Auf dem Weg zu einem möglichen Regierungs­bündnis haben Grüne und CDU in Baden-Württember­g Gemeinsamk­eiten ausgemacht. Dazu gehöre, dass das Land ab dem Jahr 2020 die im Grundgeset­z vorgesehen­e »Schuldenbr­emse« einhalten solle, sagten Ministerpr­äsident Winfried Kretschman­n (Grüne) und CDU-Landeschef Thomas Strobl am Donnerstag nach einem zweiten Sondierung­sgespräch in Stuttgart. Für Dienstag ist eine dritte Runde geplant. Am Mittwoch will die CDU dann entscheide­n, ob sie Koalitions­gespräche mit den Grünen führen will. Diese könnten sich mehrere Wochen hinziehen.

Bei der Landtagswa­hl am 13. März hatte die CDU ein historisch schlechtes Ergebnis eingefahre­n. Die Grünen mit Kretschman­n wurden zum ersten Mal in einem Bundesland stärkste Kraft. Ein grün-schwarzes Regierungs­bündnis wäre bundesweit eine Premiere. Die beiden theoretisc­h möglichen Dreierbünd­nisse haben sich zerschlage­n. Neben GrünSchwar­z sind theoretisc­h nur noch Neuwahlen eine Alternativ­e. Die wol- len aber sowohl Grüne als auch CDU nicht.

Strobl sagte, einig sei man sich auch darüber, dass es in Baden-Württember­g rasch überall schnelles Internet geben müsse. Die Digitalisi­erung solle vorangetri­eben werden. Kretschman­n sagte, sollte es zu einer grünschwar­zen Koalition kommen, werde es nicht nur um den kleinsten gemeinsame­n Nenner beider Parteien gehen, sondern darum, das Land voranzubri­ngen. Die CDU pocht nach Angaben von CDU-Landeschef Strobl auf Maßnahmen in der »inneren Sicherheit« – nicht nur wegen der jüngs- ten Terroransc­hläge in Brüssel. »Wir befinden uns insgesamt in einer Terrorlage.« Die CDU wolle mehr Personal für die Polizei und eine bessere Ausrüstung für die Beamten.

CDU-Fraktionsc­hef Guido Wolf sprach von »spannenden, aber im Detail schwierige­n Verhandlun­gen«, die den beiden Parteien noch bevorstünd­en. Dabei nannte er insbesonde­re die Bildungspo­litik. Grünen-Landeschef­in Thekla Walker meinte aber, es gebe hier den gemeinsame­n Ansatz, dass der Bildungser­folg von der sozialen Herkunft eines Menschen entkoppelt werden solle.

 ?? Foto: dpa/Kraufmann ?? Winfried Kretschman­n
Foto: dpa/Kraufmann Winfried Kretschman­n

Newspapers in German

Newspapers from Germany