Urbanes Gärtnern
In Berlin gibt es immer mehr Nachbarschaftsgärten, die für sozialen Zusammenhalt sorgen und das Klima verbessern.
In Berlin gibt es immer mehr Plätze für Hobbygärtner, die in Eigenregie Blumen und Gemüse anpflanzen. Das neueste Projekt des »Urban Gardening« befindet sich in Gropiusstadt. Berlin ist eine der grünsten Metropolen der Welt. Wesentlicher Bestandteil des Grünflächensystems sind neben den zahlreichen öffentlichen Grün- und Parkanlagen und den Gärten der Eigenheimbesitzer natürlich die rund 930 Berliner Kleingartenanlagen. Sie erfüllen wichtige Ausgleichsund Erholungsfunktionen, weshalb der Senat das Kleingartenwesen fördert. Doch nicht nur in den unterschiedlichen Kleingartenanlagen wird Gartenbau betrieben, sondern auch in zahlreichen sogenannten Gemeinschaftsgärten.
Das neueste Projekt des »Urban Gardening«, also des Stadtgärtnerns, hat die städtische Wohnungsbaugesellschaft Degewo vor kurzem im Innenhof der Wohnhäuser am Käthe-DorschRing in Gropiusstadt mit einem ersten Spatenstich feierlich eröffnet. Mit dem Projekt will die Degewo das gemeinschaftliche Gärtnern auch in einer Großsiedlung am Stadtrand populär machen. »Alle Bewohnerinnen und Bewohner des Quartiers sind eingeladen, den Garten am KätheDorsch-Ring mitzugestalten, zu bepflanzen und die Früchte zu ernten«, hieß es anlässlich der Eröffnung des 500 Quadratmeter großen Gemeinschaftsgartens. Unterstützt wird das Projekt mit sozialem Anspruch von den beiden prominentesten Stadtgartenprojekten, den »Prinzessinengärten« am Kreuzberger Moritzplatz und dem »Himmelbeet« aus dem Wedding.
»Ich bin davon überzeugt, dass Gemeinschaftsgärten das nachbarschaftliche Miteinander stärken, weil sie Raum für Begegnung, Teilhabe und fürs Selbermachen geben«, erklärte die inzwischen ausgeschiedene Degewo-Vorständin Kristina Jahn zur Eröffnung des Gartens, der auch vom Bundesumweltministerium gefördert wird. Das Urban Gardening hat seinen Ursprung im Übrigen im sogenannten GuerillaGardening, womit die heimliche Aussaat von Pflanzen gemeint ist. Aus dieser politischen Widerstandsform hat sich der neue Gartentrend entwickelt.