Mehr Internet für Gefangene
Thüringen prüft Neuerung
Erfurt. In Thüringen sollen Strafgefangene künftig auf mehr Internetseiten zugreifen dürfen. Die Prüfung dazu laufe derzeit, teilte das Justizministerium der dpa mit. Denkbar wäre etwa der kontrollierte Zugang zu weiteren Infoportalen aus dem Sozial- und Beratungsbereich oder etwa auch zu Suchmaschinen. Eine konkrete Liste von in Zukunft erreichbaren Seiten gebe es aber noch nicht. Gegenwärtig können rund 1000 der mehr als 1500 Insassen in Landesgefängnissen bereits ausgewählte Angebote im Netz nutzen.
Entsprechende Verträge mit Anbietern gebe es für die Haftanstalten in Gera, Hohenleuben, Tonna und für die Jugendstrafanstalt Arnstadt. Dort können bislang Internetseiten etwa der Suchthilfe, der Greizer Bibliothek, der Jobbörse oder diverser Wohnungsanbieter aufgerufen werden. Keinen Zugriff auf das Internet haben die etwa 580 Häftlinge in Goldlauter und Untermaßfeld. Grund hierfür seien bestehende Vertragsbindungen, hieß es.
Die Internetangebote in den vier Haftanstalten könnten grundsätzlich alle Gefangene nutzen. Nur über bestimmte Nutzerprofile werden laut Behörde Einschränkungen geschalten. Bei Untersuchungshäftlingen ist die Zustimmung des Haftrichters oder der Staatsanwaltschaft nötig.