Pro und Kontra auch in Sachsen-Anhalt
Magdeburg. Auch in Sachsen-Anhalt fordert die Polizeigewerkschaft DPolG für alle Streifenpolizisten Elektroschockpistolen. Die Waffe solle die Lücke zwischen Schlagstock, Pfefferspray und Schusswaffengebrauch schließen, forderte der stellvertretende Landesvorsitzende Stefan Perlbach. Der Griff zur Pistole, der meist zu schweren oder tödlichen Verletzungen führt, könne so in vielen Fällen vermieden werden. Landesinnenminister Holger Stahlknecht hält die Ausstattung von Spezialeinsatzkommandos (SEK) mit Elektroimpulsgeräten zwar für sinnvoll, hat ge- gen andere Einsatzbereiche jedoch Einwände. Es sprächen einige Gründe dagegen, etwa der deutlich erhöhte Schulungsaufwand. Zudem seien die Geräte rechtlich ähnlich zu behandeln wie eine Schusswaffe. Der Schusswaffeneinsatz gegen den Menschen sei sehr selten. Henriette Quade von der LINKE-Fraktion lehnt den Einsatz solcher Waffen strikt ab: »Diese Geräte sind keinesfalls so harmlos, wie behauptet«, sagte Quade. Sie befürchte, dass die Hemmschwelle zum Einsatz dieser Waffen sinke, sobald sie zum Standardrepertoire gehören, erklärte die Abgeordnete.