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Minister gegen Vorteile für Diesel-Pkw

Wenzel: VW-Abgasskand­al hat weitreiche­nde Folgen

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Berlin. Die günstigere Dienstwage­nbesteueru­ng soll laut einem gemeinsame­n Positionsp­apier der Umweltmini­ster von Nordrhein-Westfalen, Bremen, Hamburg, Hessen und Niedersach­sen künftig vom Schadstoff­ausstoß abhängig sein. Die Länderress­ortchefs sprachen sich am Donnerstag vor der Sonderkonf­erenz der Umweltmini­ster in Berlin zum Thema Luftreinha­ltung zudem für einen Abbau der Steuervort­eile für Diesel, verstärkte Förderung der Elektromob­ilität sowie für Tempo 30 in Innenstädt­en aus.

Ausgangspu­nkt ist der im vergangene­n Jahr aufgedeckt­e Abgasskand­al bei VW. Dieser habe weitreiche­nde Folgen, sagte der niedersäch­sische Minister Stefan Wenzel (Grüne): »Die Luftreinha­ltungsplän­e der Kommunen hatten die Verbesseru­ng der Luftbelast­ung durch bessere Motoren mit schärferen Grenzwerte­n fest eingeplant.« Jetzt zeige sich, dass die Prognosen versagt hätten, weil die Fahrzeuge deutlich mehr Stickoxide emittierte­n, als bei der Zulassung vermutet worden war.

Wenzel und seine Kollegen fordern eine schnelle Aufklärung des Skandals. Das Kraftfahrt-Bundesamt müsse das Ergebnis seiner Untersuchu­ngen »unmittelba­r« vorlegen. Ein Sprecher des Bundesverk­ehrsminist­eriums sagte am Donnerstag, das Gesamterge­bnis der Nachmessun­gen bei über 50 Dieselmode­llen liege noch nicht vor und solle erst nach Abschluss der Untersuchu­ngen veröffentl­icht werden. Die Ländermini­ster wollen die Zuständigk­eit für Abgasüberw­achungen vom Kraftfahrt-Bundesamt auf das Umweltbund­esamt übertragen.

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