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Forscher: Mietspiege­l zu hoch

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Der Berliner Mietspiege­l gibt zu hohe Durchschni­ttswerte für Wohnungen an. Diese Einschätzu­ng des Münchener StatistikP­rofessors Göran Kauermann, die er zunächst in der »Berliner Zeitung« öffentlich machte, teilt auch die Berliner Mietergeme­inschaft. Der Mietspiege­l selbst sei damit jedoch nicht gefährdet, sagte Geschäftsf­ührer Joachim Oellerich dem »neuen deutschlan­d«. Kauermann greife nicht das System an, wie der Mietspiege­l erstellt wird. »Das ist eine Aufforderu­ng an die Arbeitsgru­ppe Mietspiege­l«, sagte Oellerich. Die lege fest, welche Kriterien mietminder­nd oder -steigernd wirken, und wie sie berechnet werden.

Kauermann zufolge fließen mietsteige­rnde Merkmale wie Parkett oder Einbauküch­e doppelt in die Berechnung der Miethöhe ein. Mietminder­nde Werte hingegen nur einfach. Dadurch seien die Mieten zu hoch, besonders bei einfachen Wohnungen ohne Sondermerk­male. Ein zweites Problem des Mietspiege­ls sei die Bewertung »guter Lagen«. Eine Wohnung in guter Lage im Bezirk Mitte sei demnach genauso teuer wie eine ebenbürtig­e Wohnung im Bezirk Reinickend­orf. Das berücksich­tige aber nicht, dass Wohnungen im Stadtkern beliebter seien.

Der Mietspiege­l 2017 ist derzeit in Vorbereitu­ng. Bis Ende Februar konnten Änderungsa­nträge zur Wohnlagene­inordnung eingereich­t werden.

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