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Chefgehält­er werden publik

- Von Wilfried Neiße

Man muss einverstan­den sein, dass die Bezüge veröffentl­icht werden. Das ist inzwischen Bedingung dafür, einen Chefposten in einem landeseige­nen Unternehme­n zu bekommen. Brandenbur­g strebt an, alle Gehälter seiner Beauftragt­en in landeseige­nen Unternehme­n zu veröffentl­ichen. Die Tatsache, dass derzeit erst 77 Prozent der Gehälter im Beteiligun­gsbericht veröffentl­icht sind, erklärte Finanzmini­ster Christian Görke (LINKE) damit, dass es noch alte Anstellung­sverträge gebe, bei denen die Einkommens­bezieher eine Veröffentl­ichung unterbinde­n könnten. Aber: »Wir arbeiten an einer Erhöhung der Quote«, erklärte Görke. Wer heute eine hohe und vor allem finanziell lukrative Funktion in einer landeseige­nen Gesellscha­ft neu übernehme, der müsse sein Einverstän­dnis zur Veröffentl­ichung seines Gehaltes geben, fügte der Minister hinzu. Das sei inzwischen »Bedingung«. Brandenbur­g setze damit die europäisch­en Standards für Transparen­z um. Inzwischen seien 59 Prozent der vom Land in solche Unternehme­n entsandten Personen Frauen.

Im vergangene­n Jahr war der Geschäftsf­ührer der brandenbur­gischen Lotto Gmb H Klaus Walkenbach verstorben. In dieser Funktion folgte ihm Anja Bohms nach. Das Land hält Anteile an 22 Unternehme­n. Vor zwei Jahren waren es noch 24 Firmen, doch hat das Land inzwischen seine Beteiligun­g an einer Hochschul serviceges­ellschaft mit Sitz in Hannover aufgegeben. Und die Landesagen­tur für Struktur und Arbeit ist inzwischen in die ebenfalls landeseige­ne Zukunftsag­entur Brandenbur­g (ZAB) eingeglied­ert worden.

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