Mehr Thüringer halten Hühner und Gänse
Obwohl die Anzahl der Geflügelbesitzer im Freistaat stieg, sank der Bestand – Verband will Kampagne starten
Jena. Immer mehr Thüringer legen sich Hühner, Enten und Gänse zu. Nach Angaben der Tierseuchenkasse gab es zum Jahreswechsel allein 18 870 Tierhalter mit Hühnern im Garten. Das waren gut 1330 mehr als vor drei Jahren. Auch bei den Besitzern von Enten und Gänsen gab es einen Anstieg. Laut Satzung der Kasse sind alle Halter verpflichtet, ihre Tiere zu melden. »Wir gehen davon aus, dass diese Meldeverpflichtung eingehalten wird«, erklärte Geschäftsführer Karsten Donat. Nach seinen Daten stieg zwar die Zahl der Tierbesitzer, der Geflügelbestand aber sank.
Laut Tierseuchenkasse gab es Ende 2015 rund 3,1 Millionen Hühner in Thüringen – 200 000 weniger als vor drei Jahren. Die Zahl der Enten sank um 1500 auf rund 63 600, der Bestand an Gänsen stieg um 4500 auf 43 800. Abschließende Daten für das laufende Jahr gibt es laut der Kasse noch nicht, weil noch nicht alle Tierhalter ihre Angaben abgeschickt haben. Zudem würden die meisten Enten und Gänse erst im Frühjahr gekauft und dann gemeldet.
Der Landesverband der Rassegeflügelzüchter appellierte auf seiner jüngsten Tagung, dass sich noch mehr Thüringer für Geflügel im eigenen Garten entscheiden sollten. Das sei auch ein Beitrag für mehr Umweltschutz, erklärte Verbandschef Thomas Stötzer. So entfielen etwa Autofahrten zum Supermarkt, wenn Verbraucher sich frische Eier kaufen wollten. »Unsere Züchter werden oft gefragt, ob sie frische Eier verkaufen«, so Stötzer. Der Verband wolle nun eine Werbekampagne für die Haltung von Geflügel starten.