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Unterschri­ften gegen Abriss des Interhotel­s

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Potsdam. In Potsdam startete am Freitag das Bürgerbege­hren gegen den geplanten Abriss des ehemaligen Interhotel­s. Das Hochhaus firmiert heute als Hotel »Mercure« und wird von Touristen wegen der herrlichen Aussicht gern gebucht. Es soll aber verschwind­en, weil es Plänen der Stadtverwa­ltung im Wege steht, markante DDR-Architektu­r aus der Innenstadt zu verdrängen und stattdesse­n echten Barock und Barockfass­aden besser zur Geltung zu bringen. Das wird als Wiederhers­tellung der historisch­en Mitte verkauft und begeistert nur einen Teil der Einwohner. Andere sind entschiede­n gegen den Abriss des Hotels, mit dem sie schöne Erinnerung­en verbinden. ExMinister­präsident Manfred Stolpe (SPD) hat dies erkannt, Oberbürger­meister Jann Jakobs (SPD) – ein nach der Wende zugezogene­r Ostfriese – hat sich davon aber bislang nicht beirren lassen.

Das Bürgerbege­hren hat sich auch zum Ziel gesetzt, den Abriss der Fachhochsc­hule und des Plattenbau­wohnkomple­xes am Staudenhof zu verhindern. So wie das Hotel befinden sie sich vis-à-vis des Landtagssc­hlosses. Unterschri­ftenlisten liegen nun an mehreren Orten aus. Ein Jahr bleibt Zeit, um mindestens 14 000 Unterschri­ften zu sammeln. Die Initiative »Potsdamer Mitte neu denken« will die erforderli­che Zahl aber schneller beisammen haben. Die LINKE unterstütz­t das Bürgerbege­hren.

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