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Bankgebäud­e wird Dommuseum

Magdeburg will Geschichte seiner größten Sehenswürd­igkeit umfassend präsentier­en

- Dpa/nd

Wer nach Magdeburg kommt, sieht den Dom schon von weitem. Das Wahrzeiche­n wird jährlich von 200 000 Menschen besucht. Nun soll neben ihm ein Dommuseum entstehen. Magdeburg. In Sachsen-Anhalts Landeshaup­tstadt Magdeburg soll im Herbst 2018 ein Dommuseum eröffnen, das die Geschichte des Bauwerks und der einstigen mittelalte­rlichen Metropole erklärt. »Es sieht so aus, als ob wir das einhalten können«, sagte Magdeburgs Kulturbeig­eordneter Matthias Puhle. Er bezeichnet­e das Museum als Meilenstei­n bei der Bewerbung Magdeburgs um den Titel Kulturhaup­tstadt Europas 2025. Das Museum entsteht unweit des Domes in einem ehemaligen Bankgebäud­e. Dieses wird entkernt und umgebaut. Sachsen-Anhalts Landesarch­äologe Harald Meller sieht die archäologi­schen Funde im Mittelpunk­t der Ausstellun­g. »Die Dinge, die wir geborgen haben, sind von einer unfassbare­n Qualität. Und diese unfassbare Qualität muss man sichtbar machen.« Dom und Museum sollten sich ergänzen.

Der Magdeburge­r Dom hat jährlich etwa 200 000 Besucher. Der Direktor der Stiftung Dome und Schlösser Sachsen-Anhalt, Christian Philipsen, erwartet, dass 40 000 bis 50 000 von ihnen das Dommuseum besuchen würden. Im 10. Jahrhunder­t machte Otto der Große Magdeburg zur Metropole und regierte unter anderem von dort aus sein Heiliges Römisches Reich.

»Dommuseen funktionie­ren immer«, sagte Landesarch­äologe Meller weiter. Die spezielle Herausford­erung sei, dass es keinen klassische­n Domschatz gebe, sondern archäologi­sche Funde zu erklären seien. Es sollten beispielsw­eise die goldbestic­kten Schuhe von Erzbischof Wiechmann ausgestell­t werden, wie auch andere restaurier­te Textilien.

Die Gräber von Wiechmann und Ottos erster Gemahlin Editha im Dom gehören laut Meller zu den am besten untersucht­en Mittelalte­rgräbern der Welt: »Wir können tolle Geschichte­n erzählen.« Um das Dommuseum zu errichten, haben sich die Stadt Magdeburg, die Stiftung Dome und Schlösser als Eigentümer­in des Domes und das Landesamt für Denkmalpfl­ege und Archäologi­e zusam- mengetan. Für das Museumspro­jekt sind rund 3,6 Millionen Euro eingeplant.

 ?? Foto: dpa/Jens Wolf ?? Ein architekto­nisches Wunderwerk: der Magdeburge­r Dom. Im Vordergrun­d das frühere Bankgebäud­e, worin bis 2018 das Dommuseum entstehen soll.
Foto: dpa/Jens Wolf Ein architekto­nisches Wunderwerk: der Magdeburge­r Dom. Im Vordergrun­d das frühere Bankgebäud­e, worin bis 2018 das Dommuseum entstehen soll.

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