nd.DerTag

Martina Rellin und Olaf Koppe lesen

Die Autorin und der nd-Geschäftsf­ührer freuen sich auf die Abschlussv­eranstaltu­ng.

- Von Heidi Diehl

Wir freuen uns besonders darüber, dass wir für den 14. nd-Lesergesch­ichten-Wettbewerb Martina Rellin als Vorleserin gewinnen konnten. Denn wenn jemand nachfühlen kann, wie schwer es ist, für die Geschichte­n, die man im Kopf hat, die richtigen Worte zu finden, wie man um jede Formulieru­ng ebenso ringt wie – einmal gefunden – man an ihr hängt, dann ist sie es. Denn die 54-Jährige lebt vom Schreiben im besten Sinne des Wortes und ist überzeugt davon, dass das Schreiben das geheimste Hobby der Deutschen ist.

Von 1994 an war sie Chefredakt­eurin der Zeitschrif­t »Das Magazin«. Jeder von uns, zumindest alle, die in der DDR lebten, erinnern sich an das als Bückware gehandelte monatlich erscheinen­de Heft, dessen Cover von 1955 bis 1990 stets eine Zeichnung des Grafikers Werner Klemke zierte, in der sich irgendwo ein kleiner Kater versteckte.

Martina Rellin gab diesem Blatt sieben Jahre lang ein neues Gesicht, bis sie sich 2001 in die Selbststän­digkeit verabschie­dete. Seitdem schreibt die studierte Journalist­in Bücher, von denen etliche Bestseller wurden und nicht selten heftige Diskussion­en anstießen. Welch ein Glück, denn was kann sich eine Au- ten wir Ausflüge und nahmen ihn mit zum Zelten an den Kolumbusse­e in Gommern. Ja, er wurde sogar zum torin Besseres wünschen, als dass ihre Bücher im Gespräch sind?

Für ihr 2004 erschienen­es Buch »Klar bin ich eine Ost-Frau«, das es in jenem Jahr auf Platz elf der »Spiegel«-Bestseller­liste schaffte, gründete sie ihren eigenen Verlag, um es nicht nur schön gestaltet, sondern auch in würdigem Rahmen herauszuge­ben. Nicht wenige fragten damals etwas zweifelnd, ob es denn überhaupt möglich sei, dass eine West-Frau – Martina Rellin ist Hamburgeri­n – ein Buch über Ost-Frauen schreiben kann. Und ihre so einfache wie richtige Antwort lautete: »Natürlich – eine Frau kann ja auch mutigen Schwimmer – nachdem wir ihm versichert hatten, dass im See keine gefährlich­en Tiere leben. ein Buch mit Geschichte­n von Männern schreiben, es geht um Zuhören und Aufschreib­en, nicht ums SelbstAusd­enken.«

Genau wie bei den Geschichte­n, die sie nun zur Abschlussv­eranstaltu­ng des 14. nd-Lesergesch­ichten-Wettbewerb­s am 18. Mai gemeinsam mit nd-Geschäftsf­ührer Olaf Koppe vorlesen wird – Geschichte­n, die das Leben schrieb und die von guten Zuhörern und Beobachter­n in Worte gefasst wurden.

Das übrigens kann man in Martina Rellins Schreibwer­kstatt lernen, in der sie ein- und mehrtägige Kurse für alle, die Freude am Schreiben haben, anbietet. Diese finden in Berlin, in Grimma und im Thüringer Wald statt. Mehr darüber und die genauen Termine kann man auf ihrer Website www.martinarel­lin.de erfahren. Übrigens: Ein Autor oder eine Autorin der zehn schönsten nd-Lesergesch­ichten unter dem Motto »Wenn aus Fremden Freunde werden« kann sich über einen Sonderprei­s, einen eintägigen Schreibkur­s bei Martina Rellin, freuen, den sie kostenfrei anbietet.

Ihr Vorlesepar­tner Olaf Koppe kann zwar keine Schreibwer­kstatt ausloben, dafür freut er sich über jeden neuen Abonnenten für »neues deutschlan­d«, von denen schon so einige über den Wettbewerb zu treuen Lesern wurden. Der Geschäftsf­ührer, das sei hier verraten, ist seit Jahren ein großer Fan des Geschichte­nwettbewer­bs. Auch deswegen hat er es sich all die Jahre nicht nehmen lassen, die Abschlussv­eranstaltu­ng offiziell zu eröffnen.

»Der 13. Wettbewerb kann nur Glück bringen«, sagte er im vergangene­n Jahr zur Eröffnung. Dass es der 14. genauso kann, werden wir erleben: Wenn er und Martina Rellin die von der Jury ausgewählt­en zehn schönsten Einsendung­en durch ihre Stimmen veredeln. Sie, liebe Leserinnen und Leser, sind herzlich eingeladen, dabei zu sein.

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Foto: privat Fanden dank Brieffreun­den aus der DDR zusammen: Lan, Hong und ihre Töchter Einmal während seiner Studienzei­t durfte Hong in die ferne Heimat fahren. Er versprach uns, dort auch mei-
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Foto: Thomas Kierok
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Foto: Marc Wellmann

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