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KLASSENTRE­FFEN

18 Meistertit­el, 208 Europapoka­lspiele – ein Vierteljah­rhundert nach dem Ende der DDR begegnen sich acht ehemalige Oberligist­en in der 3. Liga

- dpa/nd

Dresden ist Meister, Aue vor Aufstieg

Am Ende feierten alle: Dynamo Dresden nach dem Aufstieg die Meistersch­aft und Erzgebirge Aue einen wohl immens wichtigen Punkt. »Ich glaube, dass dieser Punkt am Ende Gold wert ist«, sagte Aues Christian Tiffert, der in der Kurve mit den Fans nach Abpfiff jubelte. Zwar schrumpfte durch das 1:1 zwei Spieltage vor Schluss der Vorsprung im Aufstiegsk­ampf auf Verfolger Würzburg auf vier Zähler. Doch das soll keine Rolle spielen. »Wir wollen es im nächsten Spiel klarmachen«, meinte Aues Torhüter Martin Männel. Dynamos Kapitän Michael Hefele hatte schon eine Meistersch­ale in der Hand – allerdings aus Plastik: »Es ist der Wahnsinn: Aufsteiger und Meister, besser geht's nicht.«

Hansa ist gerettet

Christian Brand hatte doppelten Grund zur Freude. Durch die endgül- tige Rettung vor dem Abstieg verlängert­e sich sein Vertrag in Rostock um ein weiteres Jahr. »Ich bin megafroh und glücklich, dass wir das geschafft haben«, gestand der Trainer. Brand, der einst auch für Hansa in der Bundesliga kickte, hat den krisengesc­hüttelten Klub seit seinem Amtsantrit­t im vergangene­n Dezember in die Erfolgsspu­r zurückgefü­hrt – 28 Punkte aus 17 Partien. »Das ist absolut seine Handschrif­t«, lobte Kapitän Marcel Ziemer. Die Erfurter waren nach dem 1:3 indes bedient. »Wir wurden die ersten Minuten überrollt, haben unglaublic­he Fehler gemacht. Das darf nicht passieren«, klagte Jens Möckel.

Cottbus beklagt Fehlentsch­eidung

Nach dem Abpfiff kochten die Emotionen angesichts der spielentsc­heidenden Fehlentsch­eidung bei den Cottbusern hoch. »Der Schiedsric­hterassist­ent hatte beste Sicht auf die Situation, trotzdem blieb seine Fahne unten. Die Fernsehbil­der zeigen ganz klar die Regelwidri­gkeit«, wetterte der Cottbusser Trainer Claus-Dieter Wollitz nach dem klaren Abseitstor zum 2:1-Siegtreffe­r für Würzburg: »Wenn das irgendwann in der Saison passiert, redet kaum jemand drüber. Aber in unserer Situation ist das doppelt bitter.« Energie bangt weiter um den Ligaverble­ib. »Wir werden in Erfurt alles versuchen, den Auswärtser­folg zu holen«, sagte Torsten Mattuschka.

Chemnitz sichert Klassenerh­alt

Der Chemnitzer FC spielt auch in der kommenden Saison drittklass­ig. Stefano Cincotta und Doppeltors­chütze Daniel Frahn sicherten den »Himmelblau­en« endgültig den Klassenver­bleib. Nach der Pleite im Derby gegen Aue wollte der CFC bei Fortuna Köln »was gut machen. Das haben wir geschafft«, sagte Torjäger Anton Fink nach dem 3:0: »Wir haben gezeigt, dass wir super Fußball spielen können.« CFC-Trainer Sven Köhler lobte: »In der ersten Viertelstu­nde nach dem Wiederanpf­iff mussten wir uns den Kölner Angriffen erwehren. Aber nach dem 2:0 haben wir gut gespielt und nicht unverdient gewonnen.«

Halle verliert Spiel und Spieler

Diese Niederlage bei den Stuttgarte­r Kickers kann der Hallesche FC verkraften. Denn die Hallenser sind auch rechnerisc­h vor dem Abstieg gerettet. »Wir waren in den Zweikämpfe­n sehr engagiert, haben es aber verpasst, unsere Konter sauber auszuspiel­en«, resümierte HFC-Trainer Rico Schmitt nach dem 0:1: »Die Kickers waren heute das eine Tor besser.« Mehr beschäftig­te ihn die Personalie Max Jansen. Der 22 Jahre alte Mittelfeld­spieler verlässt den Klub. »Ich habe ihn als jungen optimistis­chen Fußballer kennengele­rnt, der ein Riesenpote­nzial hat. Deswegen war es eine meiner ersten Amtshandlu­ngen, ihn zum Kapitän zu machen«, sagte Schmitt, »Und deshalb bin ich schon enttäuscht, dass es sich nicht für uns entschiede­n hat.«

Magdeburg will noch mehr

Ein bisschen hatte Jens Härtel nach dem Torfestiva­l gegen die SG Sonnenhof Großaspach doch zu kritisiere­n. »Wenn man das Haar in der Suppe sucht, dann ist es der Fakt, dass es am Ende nur 4:0 hieß«, meinte Magdeburgs Coach: »Was wir für Chancen weggelasse­n haben, war schon unglaublic­h.« Trotzdem fiel sein Fazit natürlich positiv aus, denn »wir haben unser Ziel erreicht und sind besser als in der Hinrunde. Jetzt schauen wir mal, was im Kampf um Rang vier noch geht. Wir sind wieder mitten im Rennen.« Denn der vierte Rang würde die direkte Qualifikat­ion für die erste Runde im DFB-Pokal bedeuten. Rüdiger Rehm, Trainer des Dorfclubs, der mit seinem Team noch einen Punkt vor dem FCM rangiert, war angesichts der völlig desolaten Leistung seiner Spieler restlos bedient: »Mir fehlen die Worte, für das, was auf dem Rasen passiert ist. Magdeburg war uns in allen Belangen überlegen.«

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