nd.DerTag

Magdeburgs Handballer bejubeln Pokalgewin­n

Der SCM nimmt Revanche für die Vorjahresn­iederlage und besiegt im Finale die SG Flensburg-Handewitt

- Von Martin Kloth, Hamburg dpa/nd

Der SC Magdeburg ist nach 20 Jahren wieder DHB-Pokalsiege­r. Im Finale gewann der SCM gegen Cupverteid­iger Flensburg-Handewitt und revanchier­te sich für die Niederlage im Vorjahr. Die Fans feierten schon zwei Minuten vor Schluss, auf der Bank umarmten sich die Spieler ausgelasse­n: Erstmals nach 20 Jahren hat der SC Magdeburg wieder den DHB-Pokal gewonnen. Der Tabellenze­hnte der Handball-Bundesliga besiegte am Sonntag im Endspiel in Hamburg den Cupverteid­iger SG Flensburg-Handewitt mit 32:30 (14:12). Zum bislang einzigen Mal hatte der SCM den Pokal 1996 gewonnen. Nach dem Schlusspfi­ff rannten die Spieler zu ihren Anhängern und ließen sich in der Menge feiern.

Vor 13 200 Zuschauern in der ausverkauf­ten Arena revanchier­te sich das Team von Trainer Bennet Wiegert damit für die Niederlage im Vorjahresf­inale. Robert Weber warf zehn Tore für Magdeburg, für die Flensburge­r traf Kentin Mahe siebenmal. »Flensburg? Ach, schön«, meinte Magdeburgs Nationalsp­ieler Finn Lemke freudig überrascht, als er den Gegner fürs Endspiel erfuhr. Der 2,13 Meter große Europameis­ter spielt zwar erst seit dieser Saison beim SC Magdeburg. Doch vom verlorenen Pokalendsp­iel im Vorjahr und dem damit verbundene­n Magdeburge­r Bedürfnis auf Revanche hatte er schon mitbekomme­n. »Ich weiß, dass die Jungs sehr, sehr heiß sind auf den Gegner«, berichtete der Abwehrspez­ialist.

Entspreche­nd motiviert startete der Außenseite­r ins Finale. Angetriebe­n vom dynamische­n Rückraumsp­ieler Michael Damgaard hieß es schnell 6:1 (13.). Die Flensburge­r hatten ihre Mühe mit dem Dänen, der ebenfalls erst seit dem Sommer für den Club aus Sachsen-Anhalt aufläuft. Zudem entschärft­e Jannick Green im Magdeburge­r Tor zahlreiche Würfe seiner dänischen Auswahlkol­legen Anders Eggert und Lasse Svan.

Erst nach und nach erholten sich die Norddeutsc­hen, die ohne ihren wegen seiner Roten Karte vom Halbfinale am Vortag gesperrten Spielmache­r Rasmus Lauge auskommen mussten. Beim 11:12 (27.) hatte der Pokalverte­idiger den Anschluss hergestell­t, ging aber mit einem 12:14Rückstan­d in die Pause. Die Magdeburge­r erstickten die aufkeimend­e Hoffnung nach Wiederanpf­iff konsequent. Nach dem 17:15 (39.) setzen sie sich mit einem Zwischensp­urt auf 21:16 (43.) ab. Flensburg reagierte mit einer Umstellung der Abwehr und verkürzte auf 23:25 (52.). Doch am Ende jubelten die Magdeburge­r.

Frustriert reisten einmal mehr die Rhein-Neckar Löwen um ihren traurigen Star Uwe Gensheimer ab. Zum neunten Mal war der Nationalma­nnschaftsk­apitän mit seinem Klub beim Final Four – zum neunten Mal fuhr er ohne Pokal heim. »Es hat einfach nicht sollen sein«, sagte er deprimiert. Im Sommer wechselt der Linksaußen für drei Jahre zu Paris St. Germain. Bis dahin soll es aber mit dem ersten nationalen Titel klappen. Die Meistersch­aft ist zum Greifen nah. Drei Punkte Vorsprung auf Flensburg wollen sich Gensheimer und Kollegen in den verbleiben­den sechs Ligaspiele­n nicht mehr nehmen lassen. »Wir wollen nun schnell den Kopf frei kriegen für die Bundesliga. Das ist unser großes Ziel«, betonte er.

Newspapers in German

Newspapers from Germany