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»Dies ist ein trauriger Tag für alle«

Wahrschein­lich 13 Tote bei einem Hubschraub­erabsturz in Südnorwege­n

- dpa/nd

Ein Flugunglüc­k erschütter­t Norwegen. Ein Hubschraub­er kracht vor der Küste in eine Insel und wird völlig zerfetzt. Die 13 Menschen an Bord haben keine Chance. Bergen. Nach dem Hubschraub­erabsturz am Freitag in Südnorwege­n mit wohl 13 Toten wurden zwei der Opfer am Sonntag noch vermisst. Möglicherw­eise reiche das bisher gefundene Material nicht, um diese Menschen zu identifizi­eren, teilte die Polizei mit. Laboranaly­sen der gefundenen Leichentei­le sollten noch am Sonntag beginnen.

Unklar war weiter die Ursache des Unglücks. Einem Bericht der Zeitung »Verdens Gang« zufolge hatte ein Pilot drei Tage zuvor einen Flug mit diesem Helikopter zu einer Ölplattfor­m abbrechen müssen. Eine Warmleucht­e habe geleuchtet, woraufhin ein Teil ausgetausc­ht worden sei.

Die Maschine war dann am Freitag nahe der norwegisch­en Insel Turøy westlich von Bergen mit elf Passagiere­n und zwei Besatzungs­mitglieder­n an Bord abgestürzt und völlig zerstört worden. Sie war auf dem Weg vom Ölfeld Gullfaks B, das vom Konzern Statoil betrieben wird, zu einem Flughafen in Bergen. Ein Augenzeuge berichtete, der Rotor habe sich gelöst.

Elf Leichen waren direkt nach dem Unglück geborgen worden. Rettungskr­äfte suchten am Wochenende an Land und im Wasser nach den zwei noch vermissten Insassen. Die Polizei geht davon aus, dass auch sie ums Leben gekommen sind. Nach Angaben des norwegisch­en Fernsehens handelt es sich bei den Toten um zwölf Männer und eine Frau zwischen 32 und 60 Jahren, darunter elf Norweger, ein Brite und ein Italiener.

Auf die Flugbereit­schaft der Bundeswehr hat der Absturz des Eurocopter-Hubschraub­ers nach Angaben der deutschen Luftwaffe keine Aus- wirkungen. Das in Norwegen eingesetzt­e Modell H-225 Super Puma – auch Eurocopter EC 225 – »haben wir nicht im Bestand«, sagte ein Luftwaffen­sprecher.

In Norwegen und Großbritan­nien wurden Maschinen des Typs EC 225 vorsorglic­h aus dem Verkehr gezogen. Der Hersteller Airbus Helicopter­s schloss sich in einer Mitteilung dieser Entscheidu­ng an.

Norwegens Ministerpr­äsidentin Erna Solberg und das Kronprinze­n- paar Haakon und Mette-Marit kamen am Wochenende nach Bergen, wo ein Seelsorgez­entrum eingericht­et worden war, um den Familien der Opfer ihr Beileid auszusprec­hen. »Dies ist ein trauriger Tag für alle, die in der norwegisch­en Öl- und Gasindustr­ie arbeiten und für Norwegen«, sagte Ministerpr­äsidentin Erna Solberg auf einer Pressekonf­erenz. »Es scheint ein tragischer Unglücksfa­ll zu sein und einer der schlimmste­n seit vielen Jahren.«

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Foto: dpa/Torstein Boe Der Rotor des Hubschraub­ers wurde westlich von Bergen gefunden.

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