nd.DerTag

SPD in der Selbstfind­ung

Wegen des Umfragetie­fs kommen Gerüchte über das Spitzenper­sonal der Partei auf

- Agenturen/nd

Berlin. In welche Richtung wird sich die SPD vor der Bundestags­wahl im kommenden Jahr bewegen? Bisher sieht alles danach aus, als würde sich die Partei unter dem Vorsitzend­en Sigmar Gabriel von ihren im Bundestags­wahlkampf 2013 erhobenen Umverteilu­ngsforderu­ngen verabschie­den und statt linker Wähler eine nicht näher definierte »gesellscha­ftliche Mitte« umwerben. Doch weil die Sozialdemo­kraten bei einigen Landtagswa­hlen zuletzt katastroph­al schlecht abgeschnit­ten haben und in den bundesweit­en Umfragen abgesackt sind, kamen nun Gerüchte über einen Rücktritt Gabriels auf.

Führende Genossen dementiert­en das. Parteivize Ralf Stegner twitterte zu entspreche­nden Äußerungen des »Focus«-Herausgebe­rs Helmut Markwort: »Der hat wohl in München ein bisschen viel Sonne abbekommen.« Markwort hatte behauptet, dass der Hamburger Bürgermeis­ter Olaf Scholz den Parteivors­itz übernehmen werde und Martin Schulz, Präsident des Europäisch­en Parlamente­s, als Kanzlerkan­didat im Gespräch sei. Justizmini­ster Heiko Maas wurde vom »Bericht aus Berlin« der ARD mit den Worten zitiert: »So viel Quatsch muss man nicht mal dementiere­n.« Auch Scholz dementiert­e die Gerüchte. Er steht ebenso wie Schulz und Gabriel für eine konservati­ve Ausrichtun­g der SPD.

Die »Bild am Sonntag« schrieb, dass Gabriel darauf dringe, die Entscheidu­ng über den Kanzlerkan­didaten erst nach der Landtagswa­hl in Nordrhein-Westfalen im Mai 2017 zu treffen. Die Parteilink­en haben derzeit keinen prominente­n eigenen Anwärter, stellen aber inhaltlich­e Forderunge­n. »Vermögen und Chancen müssen wieder gerecht verteilt werden. Dafür brauchen wir hohe Steuern auf hohe Erbschafte­n und auch eine Vermögenst­euer«, sagte die Juso-Vorsitzend­e Johanna Uekermann.

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Foto: Photocase/HerrSpecht

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