nd.DerTag

Blockupy gegen die AfD

Im September will die Protestbew­egung »aufstehen gegen Rassimus«

- Von Kerstin Ewald

Über die Meilenstei­ne und bevorstehe­nden Protesteta­ppen haben Aktivisten der Blockupy-Bewegung am Wochenende in Berlin debattiert. Bei dem Treffen war man sich unter anderem darüber einig geworden, sich an den Aktionen des Bündnisses »Aufstehen gegen Rassismus« zu beteiligen, so Hannah Eberle von Blockupy. Das Bündnis wird unter anderem durch die Naturfreun­dejugend, Attac, die Jusos, den Zentralrat der Muslime, Ver.di und die IG Metall getragen, es ruft für September in Berlin zu einer deutschlan­dweiten Demonstrat­ion und einem Konzert unter dem Motto: »Wir überlassen den Rassisten nicht das Feld« auf.

Bei den geplanten Herbstakti­onen will Blockupy nun mit einem eigenen Beitrag vor Ort sein und dabei speziell die AfD ins Visier nehmen. Scharf ins Gericht gehen wollen die Aktivisten gleichzeit­ig mit denjenigen Politikern, die sie dafür verantwort­lich machen, den Nährboden für die AfD geschaffen zu haben. Für die wachsende Anhängersc­haft der AfD seien die Austerität­spolitik und die »Dikta-

Den Nährboden für die AfD haben auch die politische Maxime der Austerität und die »Diktatur der schwarzen Null« geschaffen.

tur der Schwarzen Null« mitverantw­ortlich, zwei Maximen, welche auch federführe­nd von der deutschen Regierung durchgeset­zt wurden, so Sprecherin Eberle.

Deswegen ist es laut Eberle auf drei Ebenen zur Vertiefung von sozialen Spaltungen gekommen: zum Auseinande­rfallen von Zentrum und Peripherie der EU, zum Auseinande­rdriften der verschiede­nen Klassen innerhalb der Staaten und zur Vertiefung der Spaltung zwischen Eingesesse­nen und Neuangekom­menen in der EU. »Genau davon hat die AfD profitiert, indem sie die privilegie­rte weiße Oberschich­t verteidigt.« meint Eberle.

Weitere Aktionssch­werpunkte von Blockupy werden der Sprecherin zufolge ein antirassis­tisches Festival in Athen Anfang Juli und die Bundestags­wahlen 2017 sein. Blockupy ist laut Selbstdefi­nition Teil eines europäisch­en Netzwerks von Bewegungen, Gewerkscha­ften, Parteien und Flüchtling­sinitiativ­en. Im März 2015 hatte Blockupy gegen die Eröffnung des Neubaus der Europäisch­en Zentralban­k zu Protesten aufgerufen, an denen sich 17 000 Menschen beteiligt hatten.

Newspapers in German

Newspapers from Germany