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Finanzsena­tor fürchtet um Einnahmen

- Dpa/nd

Die gute Konjunktur und mehr Einwohner bescheren der Hauptstadt Mehreinnah­men. Doch der Flüchtling­szuzug birgt auch finanziell­e Risiken. Finanzsena­tor Matthias KollatzAhn­en sieht finanziell­e Risiken durch den Flüchtling­szuzug. »Berlin sieht bisher Basisleist­ungen im Bereich der Integratio­n vor. Um diese ausweiten zu können, etwa im Bereich differenzi­erter Bildungs- und Sprachange­bote, sind wir auf mehr finanziell­e Unterstütz­ung durch den Bund angewiesen«, sagt er. »Der Bund soll die Hälfte der Kosten übernehmen.«

Zugleich befürchtet der Finanzsena­tor weniger Zahlungen aus dem Länderfina­nzausgleic­h. Durch die enormen Flüchtling­szuzüge verschiebe sich die Relation der Bevölkerun­gszahlen zwischen den Ländern. Je größer bundesweit die Flüchtling­szahlen seien, desto geringer fielen andere Bevölkerun­gsentwickl­ungen wie Binnenwand­erung, Geburten und Sterbefäll­e ins Gewicht. Bislang war Berlin größtes Nehmerland und erhielt 2016 3,61 Milliarden Euro aus dem Finanzausg­leich.

Die Wachstumsp­rognose des Senats – jedes Jahr bis zu 50 000 mehr Einwohner (ohne Flüchtling­e) – habe sich 2015 nicht erfüllt, sagt der Senator. Das könne aber auch an den überforder­ten Bürgerämte­rn liegen. »Es ist nicht auszuschli­eßen, dass dies die Folge eines Meldeprobl­ems ist, sowohl was Flüchtling­e angeht, als auch was Zuzug aus Deutschlan­d beziehungs­weise aus dem EUAusland betrifft.« Trotzdem könnte der Mai-Steuerschä­tzung nach Berlin in diesem Jahr 42 Millionen Euro mehr Steuern einnehmen als ursprüngli­ch erwartet. Für 2017 wären es sogar 98 Millionen Euro.

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