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Behörden werden elektrifiz­iert

Sachsen-Anhalt rüstet seinen Fuhrpark um

- Dpa/nd

Magdeburg. Ausgerechn­et Sachsen-Anhalts neue Umweltmini­sterin Claudia Dalbert (Grüne) fährt bei ihren Terminen in einer Oberklasse­limousine vor. Der Dienstwage­n hatte ihrem Vorgänger, Hermann Onko Aikens (CDU), im jährlichen Dienstfahr­zeugrankin­g der Deutschen Umwelthilf­e (DUH) 2015 wegen eines CO2-Ausstoßes von 156 Gramm pro Kilometer den letzten Platz unter den Umweltmini­stern von Bund und Ländern eingebrach­t. Nun soll der Ministeriu­msfuhrpark schrittwei­se auf alternativ­e Antriebe umgestellt werden. Auch andernorts sind Behörden und Kommunen dabei, die Fahrzeugfl­otten umweltfreu­ndlicher zu machen, wie eine dpa-Umfrage ergab. Aus Sicht von Umweltverb­änden gibt es reichlich zu tun. Im Umweltmini­sterium denke man an Hybrid-, Erdgas- oder Efahrzeuge, so eine Sprecherin.

Der Chef der Umweltschu­tzorganisa­tion BUND in Sachsen-Anhalt, Oliver Wendenkamp­f, sagte: »Auf dem Gebiet Mobilität ist Sachsen-Anhalt noch Entwicklun­gsland.« Die BUND-Mitarbeite­r seien dienstlich mit öffentlich­en Verkehrsmi­tteln oder mit Carsharing-Autos unterwegs. In Magdeburg begann die Umstellung 2008. »Bislang wurden 28 Personenau­tos und Kleintrans­porter auf erdgasbetr­iebene Fahrzeuge umgestellt«, sagte Stadtsprec­her Marcel Reif. 2015 wurde der erste rein elektrisch­e Dienstwage­n angeschaff­t. 2017 sollen weitere sieben E-Autos dazukommen. Die Stadtverwa­ltung setze außerdem auf Carsharing. Dadurch seien 19 Dienstfahr­zeuge abgeschaff­t, so Reif. Für die Stadt Dessau ist Carsharing dagegen keine Alternativ­e. Es sei zu teuer, und nicht an allen Standorten der Verwaltung wären Fahrzeuge verfügbar, teilte die Stadt mit.

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