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»Wir brauchen starken Regen«

Waldbrände in der kanadische­n Provinz Alberta noch nicht gestoppt

- Agenturen/nd Von Michel Comte, Fort McMurray AFP/nd

Ein Mann aus Ostpakista­n Australien­s Regierung hat 49 Tier- und Pflanzenar­ten neu in die Liste gefährdete­r Spezies aufgenomme­n. Die Behörden wollen u. a. das Bürstensch­wanz-Rattenkäng­uru, den Schwalbens­ittich sowie mehrere Albatros- und Orchideena­rten besser vor dem Aussterben schützen. Australien erlebe ein schlimmes Aussterben, sagte Gregory Andrews, Beauftragt­er für bedrohte Arten. »90 Prozent aller Tiere hier können nirgendwo sonst auf der Erde gefunden werden.« Nach einem Erdrutsch Ein Unfall in einer Zuckerfabr­ik hat in El Salvador zum Ausrufen des Umweltnots­tandes geführt. Im Westen des mittelamer­ikanischen Landes flossen 3,5 Millionen Liter einer schwarzen klebrigen Masse, die bei der Verarbeitu­ng von Zuckerohr entsteht, in den Rio Magdalena. Nicht ausgeschlo­ssen werden konnte das Entstehen gesundheit­sgefährden­der chemischer Prozesse durch den Unfall bei Chalchuapa. 500 am Fluss wohnende Familien sollten notfalls in Sicherheit gebracht werden. Fünf Mitglieder eines russischen Motorradkl­ubs sind am Sonntag erschossen worden. Die Polizei nahm einen 27-Jährigen fest, so die Agentur Interfax. Er habe die Tat gestanden, sagte ein Polizeiver­treter. Die Bluttat hatte sich in Tschjoloch­owo südöstlich von Moskau ereignet. Nach einem Streit schoss der Dorfbewohn­er mit einer Schnellfeu­erwaffe vom Typ Sajga auf die Biker. Sie seien auf der Stelle tot gewesen. Zum Hintergrun­d des Streits wurden keine Angaben gemacht. Die Biker gehörten angeblich zu einem Moskauer Klub von Liebhabern schwerer Maschinen des japanische­n Hersteller­s Honda. Die Waldbrände in Kanadas Ölprovinz Alberta lodern weiter. Doch das Feuer bewegt sich nun weg von der Stadt Fort McMurray. Wie durch ein Wunder ist in den Flammen bislang niemand umgekommen.

im Osten Chinas suchen Rettungskr­äfte seit Sonntag nach 34 vermissten Bauarbeite­rn. Die Schlammmas­sen begruben nach heftigen Regenfälle­n eine provisoris­che Unterkunft in der Provinz Fujian unter sich, berichtete die Agentur Xinhua.

Binnen 24 Stunden haben sich die Waldbrände in Kanada dramatisch ausgeweite­t. Von Samstag- bis Sonntagfrü­h verdoppelt­e sich die brennende Fläche auf rund 200 000 Hektar, erklärte die Katastroph­enschutzbe­hörde der Provinz Alberta. Die Lage in den Brandgebie­ten sei weiter »unvorherse­hbar und gefährlich«, sagte Kanadas Sicherheit­sminister Ralph Goodale. Die 25 000 Menschen, die nördlich der Stadt Fort McMurray festsaßen, wurden inzwischen jedoch fast alle gerettet.

Der Vormarsch des Feuers sei noch nicht gestoppt, erklärte der Krisen- stab der Provinzreg­ierung. Trockenhei­t, Hitze und Wind würden die Brände weiter anfachen. »Das ist weiterhin ein großes, unkontroll­iertes, gefährlich­es Feuer«, sagte Goodale. Die Ölprovinz Alberta erlebt eine Rekorddürr­e, seit Tagen herrschen Temperatur­en von fast 30 Grad Celsius. 1400 Feuerwehrl­eute sind mit Löschflugz­eugen und Helikopter­n im Einsatz, um mehr als 40 verschiede­ne Brände unter Kontrolle zu bringen. Um ihre Arbeit zu erleichter­n, hofft die Feuerwehr auf feuchtere Luft. »Wir brauchen allerdings starken Regen«, sagte der Chef der Feuerwehr von Alberta, Chad Morrison. »Schauer werden nicht ausreichen.« Die einzige gute Nachricht sei, dass sich das Feuer zuletzt Richtung Nordosten fortbewegt habe – weg von der vollständi­g evakuierte­n Stadt Fort McMurray und den umliegende­n Ölförderst­ätten, sagte Morrison. Auch Todesfälle durch die Waldbrände seien nicht bekannt.

In den vergangene­n Tagen waren in einer dramatisch­en zweiten Evakuierun­gswelle Tausende Einwohner von Fort McMurray in Sicherheit gebracht worden. Viele waren Richtung Norden geflohen, doch drohten sie dort erneut von den Flammen eingeschlo­ssen zu werden. Am Freitag begann die Polizei, sie per Autokonvoi aus Notunterkü­nften im nördlichen Umland durch die brennende Geistersta­dt Richtung Süden zu eskortiere­n. Stoßstange an Stoßstange zogen sich Kolonnen aus je 50 Autos durch die teilweise zerstörte Stadt. Später wurde die Zahl der Fahrzeuge aus Sicherheit­sgründen auf 25 gesenkt. An den Kreuzungen postierten sich Polizisten, um zu verhindern, dass die Einwohner von der Route abweichen, um Habseligke­iten aus ihren Häusern zu retten. Armeehubsc­hrauber kreisten über der Stadt, um Alarm zu schlagen, falls die Flammen dem Highway 63 zu nahe kommen sollten.

Insgesamt verließen bis Samstagabe­nd 17 000 Einwohner das Katastroph­engebiet auf dem Landweg. 8000 wurden ausgefloge­n. In der von dichten Rauchschwa­den durchzogen­en Stadt gingen Polizisten von Tür zu Tür, um die letzten Bewohner zu finden. Die Flucht durch das Inferno sei eine »schrecklic­he Erfahrung« gewesen, sagte Margarita Carnicero, die mit ihrer Tochter als eine der ersten Wandering River 200 Kilometer südlich von Fort McMurray erreichte. »Ich hatte Angst, aber ich habe versucht, sie nicht zeigen, um meine Tochter nicht zu verängstig­en.«

Im Gebiet um Fort McMurray wird Öl aus Ölsand gewonnen. Wegen der Waldbrände fuhren Unternehme­n wie Suncor, Syncrude und Shell die Ölförderun­g in der Region stark zurück. Mehrere Förderstät­ten wurden inzwischen geschlosse­n. Die Regierung schickte Militärflu­gzeuge los, um 4800 Syncrude-Arbeiter zu retten.

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Foto: AFP/RCMP Alberta hat zahlreiche Süßigkeite­n vergiftet und vermutlich 31 Menschen getötet, weil er sich nach einem Streit an seinem Bruder rächen wollte. Der Bruder sei Süßwarenhä­ndler. Die Opfer waren Ende April in der Kleinstadt Fatehpur gestorben, nachdem sie im...

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