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Gaspedal statt Bremse

84-Jähriger rast in Menge und tötet zwei Menschen

- Dpa/nd

Bad Säckingen. Weil er statt der Bremse das Gaspedal drückte, hat ein 84-jähriger Autofahrer im südbadisch­en Bad Säckingen einen Unfall mit zwei Toten verursacht. Er raste am Samstagmit­tag in der belebten Innenstadt in eine Menschenme­nge vor einem Café. 13 Menschen wurden in Krankenhäu­ser gebracht. Eine 63 Jahre alte Frau starb noch an der Unfallstel­le, ein Mann erlag später im Krankenhau­s seinen Verletzung­en. Seine Identität konnte die Polizei auch am Sonntag noch nicht eindeutig klären. Er war der Polizei zufolge in Sportkleid­ung mit dem Fahrrad unterwegs gewesen und hatte keinen Ausweis dabei.

Warum der 84-Jährige in der Fußgängerz­one unterwegs war, blieb ungeklärt. Der Unfall löste einen Großeinsat­z der Rettungskr­äfte aus. Unterstütz­t wurde die Polizei von Einsatzkrä­ften aus der nahen Schweiz.

Der Unfall könnte die Debatte über Senioren am Steuer neu entfachen. Das Bundesverk­ehrsminist­erium hatte sich im Januar gegen eine strengere Überprüfun­g von Älteren ausgesproc­hen – und bleibt dabei: Es gebe keine Überlegung­en für Pflichttes­ts für Senioren, sagte ein Sprecher des Ministeriu­ms am Samstag. Auch der ADAC ist gegen solche Tests. Er verteidigt die Senioren am Steuer: Ältere sind demnach in weniger Unfälle mit Personensc­häden verwickelt als Jüngere. Altersbedi­ngte Leistungse­inbußen könnten sie durch Besonnenhe­it wettmachen.

Der gleiche Fehler wie in Bad Säckingen unterlief am Samstag einem 16-Jährigen im südbadisch­en Tengen. Der Junge war mit seinen Eltern in dem Auto unterwegs. Auf einem Parkplatz wollte er nach Polizeiang­aben in eine Parklücke fahren. Dabei verwechsel­te er jedoch die Bremse mit dem Gaspedal. Das Auto sei über einen Absatz auf eine Wiese fahren und habe einen 52-Jährigen erfasst, der dort auf einer Bank saß. Der Mann schwebte in Lebensgefa­hr.

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