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Obama: Der weiße Mann fühlt sich machtlos

US-Präsident sieht wichtige Erfolge der Afroamerik­aner

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US-Präsident Barack Obama hat seinem Land Fortschrit­te im Kampf gegen den Rassismus bescheinig­t. Dies überforder­e viele Weiße. Washington. In den USA bestünden zwar Rassismus und Ungleichhe­it fort, erklärte Präsident Obama in einer Rede an der afroamerik­anisch geprägten Howard-Universitä­t in Washington. Doch im Vergleich zur Situation vor 30 Jahren seien die Beziehunge­n zwischen Schwarzen und Weißen in den USA bedeutend besser geworden.

»Wir sind nicht mehr nur kleine Ladenbesit­zer, wir sind Konzernche­fs, wir sind Bürgermeis­ter, Abgeordnet­e, Präsident der Vereinigte­n Staaten«, sagte Obama, der 2008 als erster Afroamerik­aner ins Präsidente­namt gewählt worden war.

Seine Wahl habe zwar »keine Gesellscha­ft geschaffen, die den Rassismus hinter sich gelassen hat«, räumte Obama ein. »Sie war aber ein Anzeichen dafür, wie sehr sich die Einstellun­gen geändert haben.« Er fügte hinzu: »Seit ich selbst von der Hochschule abgegangen bin, haben sich die Rassenbezi­ehungen verbessert. Das ist die Wahrheit.«

Obama rief junge Afroamerik­aner auf, sich für eine weitere Verbesseru­ng der Beziehunge­n zwischen Menschen unterschie­dlicher Hautfarbe einzusetze­n. Dabei müssten sie sich aber auch in die Köpfe jener hineinvers­etzen, denen diese Entwicklun­g Unbehagen bereite, mahnte er.

Als Beispiel führte Obama einen »weißen Mann mittleren Alters« an: »In den vergangene­n Jahrzehnte­n haben wirtschaft­liche und kulturelle und technische Veränderun­gen seine Welt durcheinan­dergebrach­t, und er fühlt sich machtlos«, sagte er. »Ihr müsst euch auch in ihn hineinvers­etzen«, forderte der Präsident seine Zuhörer auf. Solche Einstellun­gen zu ändern, erfordere eine Strategie und einen langen Atem.

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