Supermärkte in Bierskandal verwickelt
Bußgelder gegen Netto, Edeka und Metro verhängt
Bonn. Wegen Preisabsprachen für Bier müssen mehrere Einzelhandelsketten Millionenstrafen zahlen. Fünf Edeka-Handelsgesellschaften, die Edeka-Tochter Netto, Rewe und Metro hatten mit dem Bierbrauer AB InBev Preiserhöhungen insbesondere für Beck's, Franziskaner und Hasseröder abgestimmt, wie das Bundeskartellamt am Montag mitteilte.
Die neue Serie von Bußgeldern geht auf Durchsuchungen aus dem Jahr 2010 zurück. Dabei waren 15 Lebensmittel- und Drogerieketten sowie Unternehmen für Tierbedarf und Markenartikel-Produzenten durchsucht worden. In dem Verfahren geht es um sogenannte Vertikal-Absprachen zwischen Produzenten und Handelsketten, die genauso verboten sind wie Absprachen von Ketten oder Herstellern untereinander.
Gegen die Edeka-Gesellschaften, Netto und Metro sowie einen Getränkegroßhandel wurden deswegen Bußgelder verhängt; Rewe und AB InBev kommen wegen »frühzeitiger und umfassender Kooperation« ungeschoren davon. Schon im vergangenen Jahr hatte die Behörde wegen des Bierkartells Strafen verhängt. Mit den am Montag mitgeteilten Bußgeldern summieren sich diese auf insgesamt etwa 94 Millionen Euro. Das Amt verhängte außerdem noch einen Bußgeldbescheid gegen Lidl wegen Preisbindung von HariboProdukten und einen gegen Rossmann wegen Preisbindung von Melitta-Kaffee-Produkten.
Fast alle Firmen einigten sich den Angaben zufolge einvernehmlich mit der Behörde, was zu einer Bußgeldreduzierung um jeweils zehn Prozent führte. Die Drogeriekette Rossmann legte allerdings Einspruch beim Oberlandesgericht Düsseldorf ein.