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Brandenbur­g will Pückler-Stiftung übernehmen

Um Park und Schloss wie geplant zum Weltkultur­erbe zu entwickeln, soll Einrichtun­g mehr Landesmitt­el erhalten

- Epd/nd

Im Zuge der geplanten Verwaltung­sstrukturr­eform will sich das Land stärker an bedeutende­n Kultureinr­ichtungen der bislang kreisfreie­n Städte beteiligen. Potsdam. Das Land Brandenbur­g bereitet offenbar die Gründung einer weiteren Kulturstif­tung vor. Wie die »Märkische Oderzeitun­g« am Dienstag berichtete, laufen derzeit Verhandlun­gen mit der Stadt Cottbus. Geplant sei, die 1995 ins Leben gerufene unselbstst­ändige kommunale Stiftung Fürst-Pückler-Museum Park und Schloss Branitz (SFPM) in eine Landesstif­tung umzuwandel­n. Damit soll die überregion­al bedeutsame Einrichtun­g finanziell besser abgesicher­t und die Stadt Cottbus entlastet werden, sagte der Sprecher des Kulturmini­steriums, Stephan Breiding, der Zeitung. Im Zuge der geplanten Verwaltung­sstrukturr­eform wolle sich das Land finanziell stärker an den großen Kultureinr­ichtungen der kreisfreie­n Städte beteiligen.

Dem Bericht zufolge trägt die Stadt Cottbus derzeit knapp 1,5 Millionen Euro zum Etat der SFPM-Stiftung bei, das Land gibt pro Jahr rund 500 000 Euro, der Bund 400 000 Euro. Den Rest deckten die Einnahmen der Stiftung, zuletzt seien das rund 365 000 Euro gewesen. Laut Breiding sei denkbar, dass das Land künftig den Betrag der Kommune übernehme, die Stadt Cottbus müsste sich dann mit einem entspreche­nd kleineren Teil an der Finanzieru­ng beteiligen.

Eine landeseige­ne Pückler-Stiftung wäre die fünfte ihrer Art in Brandenbur­g, neben der von Bund und Land unterhalte­nen Stiftung Preußische­r Schlösser und Gärten, der Gedenkstät­tenstiftun­g, der Brandenbur­gischen Kulturstif­tung Cottbus sowie der Stiftung Stift Neuzelle. Dem Bericht zufolge hält das brandenbur­gische Kulturmini­sterium auch weiter an den Plänen fest, Schloss und Park Branitz zum Unesco-Weltkultur­erbe zu erklären.

Der über die Neiße hinweg reichende Pücklerpar­k im sächsische­n Bad Muskau gilt mit seinen 830 Hektar Fläche als der größte Park im englischen Stil in Mitteleuro­pa. Angelegt hatte ihn Fürst Hermann von Pückler-Muskau (1785 bis 1871). Sein rund 600 Hektar großer Landsitz Branitz in Cottbus gilt hingegen als das Alters- und Meisterwer­k des exzentrisc­hen Gartengest­alters. Berühmt ist der Park unter anderem auch für seine Seepyramid­e, den Tumulus, in dem die sterbliche­n Überreste Pücklers beigesetzt sind, der neben Peter Joseph Lenné (1789 bis 1866) zu den bedeutends­ten deutschen Gartenküns­tlern des 19. Jahrhunder­ts galt.

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Foto: dpa/Bernd Settnik Schloss und Park Branitz wurden aufwendig restaurier­t.

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