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Görke bezahlt als Privatmann Markovs Tour

- Dpa/nd

Mit der überrasche­nden privaten Kostenüber­nahme will der Finanzmini­ster die Dienstwage­naffäre seines Parteifreu­ndes aus der Welt schaffen. Potsdam. Finanzmini­ster Christian Görke (LINKE) übernimmt privat die Kosten für die umstritten­e Nutzung eines Dienstwage­ns durch Ex-Justizmini­ster Helmuth Markov (LINKE). Görkes Parteifreu­nd hatte einen Transporte­r des Landesfuhr­parks für private Zwecke genutzt und war deswegen vor gut zwei Wochen zurückgetr­eten. Eine Sprecherin des Finanzmini­sters bestätigte am Dienstag einen Bericht der »Potsdamer Neuesten Nachrichte­n«, wonach Görke die dem Land entstanden­en Kosten von 435,30 Euro persönlich übernehmen wolle. Damit wolle er die Diskussion um die Auslegung der Dienstwage­nRichtlini­e beenden.

Markov hatte vor seinem Rücktritt 1000 Euro an eine gemeinnütz­ige Stiftung gespendet, um Druck aus der Affäre zu nehmen. Zugleich hatte er die umstritten­en Kosten nicht direkt zurückzahl­en wollen, da dies als Schuldeing­eständnis gewertet würde.

Am Montag hatte der Landesrech­nungshof die Bitte der Landesregi­erung zurückgewi­esen, die umstritten­e Nutzung von Dienstwage­n durch Markov sowie durch ehrenamtli­che Feuerwehrl­eute zu prüfen. Die Fälle seien weitgehend klar, hieß es zur Begründung. Görke hatte eine Neufassung der Dienstwage­n-Richtlinie, zu der es verschiede­ne Rechtsauff­assungen gebe, angekündig­t.

Unterdesse­n hat das Innenminis­terium eine Arbeitsgru­ppe eingesetzt, um die Vorgänge im Feuerwehrb­ereich »möglichst zügig« aufzukläre­n. Die Staatskanz­lei hatte einen Fehler bei der Vergabe von Pkw der Feuerwehr an zwei ehrenamtli­che Landesbran­ddirektore­n eingeräumt. Unter den Nutznießer­n war auch der bisherige Büroleiter von Ministerpr­äsident Dietmar Woidke (SPD).

Innenminis­ter Karl-Heinz Schröter (SPD) hat derweil für den Transport von zwei Topfpflanz­en im Jahr 2014 aus seinem alten Landratsbü­ro in Oranienbur­g (Oberhavel) ins Ministeriu­m in Potsdam eine Rechnung des Polizeiprä­sidiums über insgesamt 122,74 Euro beglichen.

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