Wohin fährt die Binnenschifffahrt?
Lübeck. Rund 400 Logistik- und Schifffahrtsexperten aus ganz Deutschland kommen am Mittwoch und Donnerstag in Lübeck zusammen, um über die Perspektiven und Probleme der Küsten- und Binnenschifffahrt zu sprechen. »Wir werben dafür, dass die Schifffahrt stärker in die Logistik-Ketten einbezogen wird«, sagte Markus Nölke, Geschäftsführer des teilstaatlichen Interessen- und Bran- chenverbandes SPC, im Vorfeld der Tagung. Zu der Konferenz kommen mehrere Hafenchefs, der schleswig-holsteinische Wirtschaftsminister Reinhard Meyer und der maritime Koordinator der Bundesregierung, Uwe Beckmeyer (beide SPD).
Während die beiden deutschen Großhäfen Hamburg und Bremerhaven zuletzt sinkende Umschlagzahlen vermeldeten, ist die Trans- portbranche insgesamt so aktiv wie noch nie. Bis zum Jahr 2019 wird das Güteraufkommen jedes Jahr um knapp ein Prozent wachsen und dann 4,4 Milliarden Tonnen erreichen, heißt es in einer Prognose im Auftrag des Bundesverkehrsministeriums. Das Wachstum wird jedoch vor allem auf der Straße bemerkbar machen, wo schon heute rund drei Viertel des Gütertransports abgewickelt werden. Die Folge: Staus und überlastete Infrastruktur, kaputte Brücken und marode Fahrbahnen.
»Der Lkw ist für die Unternehmen oft die einfachste und vertrauteste Lösung«, sagte Nölke. Das Binnenschiff und das kleine Seeschiff wird nach seiner Ansicht oft nicht hinreichend als Alternative zum Lkw wahrgenommen.