Unstillbarer Hunger nach Rohstoffen
UN: Abbau hat sich seit 1970 mehr als verdreifacht
New York. Der weltweite Abbau von Rohstoffen hat sich laut eines UN-Berichts in den letzten vier Jahrzehnten mehr als verdreifacht. Von 1970 bis 2010 sei die Menge von 22 auf 70 Milliarden Tonnen pro Jahr gestiegen, teilte das International Resource Panel (IRP) des UN-Umweltprogramms UNEP am Mittwoch mit. Die reichsten Länder verbrauchten dabei im Schnitt etwa zehnmal so viel wie die ärmsten Länder der Welt.
»Wir müssen dieses Problem dringend angehen, bevor wir die Ressourcen, die unsere Wirtschaft antreiben und die Menschen aus der Armut heben, unwiderruflich aufgebraucht haben«, sagte die IRP-Covorsitzende Alicia Bárcena Ibarra. Der Klimawandel werde sich verschlimmern, die Luftverschmutzung zunehmen, die Artenvielfalt sinken und all dies zu Konflikten führen. Werde der Trend nicht gestoppt, würden die neun Milliarden Erdbewohner ab 2050 jährlich etwa 180 Milliarden Tonnen an Rohstoffen benötigen, um ihren Bedarf an Nahrung, Energie, Wasser, Wohnraum und Mobilität zu decken wie bisher.
In Deutschland wurden laut der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe 2014 rund 565 Millionen Tonnen mineralischer Rohstoffe gefördert, vor allem Sand, Kies, Kali- und Steinsalz. Hinzu kamen 188 Millionen Tonnen Energierohstoffe wie Braunkohle, Steinkohle und Erdöl.
Besonders beschleunigt hat sich dem IRP-Bericht zufolge der weltweite Rohstoffkonsum seit dem Jahr 2000, da aufstrebende Länder wie China ihre Städte und Industrien einem grundlegenden Wandel unterzögen. Zudem würden Rohstoffe seither weniger effizient genutzt als zuvor.