nd.DerTag

Abwesende Hauptakteu­re

- Über Vermittlun­gsversuche im Rigaer-Konflikt

Johanna Treblin Jetzt wird also geredet. Nicht mehr jeder für sich über die Räumung der »Rigaer 94« und nicht mehr seitens der Politik in erster Linie per PR-Schlacht hin und her gepfeffert­er Pressemitt­eilungen, sondern gemeinsam, miteinande­r, an einem Tisch. So jedenfalls ist der Plan. Bei einem ersten Treffen soll zunächst geklärt werden, wer den künftigen Runden Tisch moderieren wird. Jedenfalls wenn sich die Teilnehmer von Kiezversam­mlung bis Polizei nicht schon dabei so sehr verbal attackiere­n, während vor der Tür Autos und Fahrräder der Teilnehmer abgefackel­t werden.

Viel wichtiger ist aber die Frage, wer nicht dabei ist: Zunächst einmal Innenminis­ter Frank Henkel und die gesamte CDU, die auf der einen Seite der Konfliktli­nie stehen. Außerdem fehlen die Bewohner des Hausprojek­tes, um das es seit Wochen geht. Überrasche­nd ist beides nicht, lehnt doch Henkel seit Wochen ab, über die Einstellun­g von Brandansch­lägen zu verhandeln. Und die Bewohner der »Rigaer 94« ihrerseits sind auch keine Vertreter von Gesprächen mit der Staatsmach­t. Wie genau soll also eine Einigung herbeigefü­hrt werden, wenn die Hauptakteu­re fehlen? Bleibt zu hoffen, dass der ehemalige Hausbesetz­er und Ex-Linkspolit­iker Freke Over sowie die grüne Monika Herrmann von allen Seiten ausreichen­d akzeptiert werden, um zumindest zu einem guten Anfang zu kommen.

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Foto: nd/Ulli Winkler

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