nd.DerTag

Widersprüc­he zu Rigaer-Räumung

Im Berliner Innenaussc­huss verteidigt Senator Henkel seine harte Linie

- Nic

Berlin. »Der Einsatz war politisch notwendig und rechtmäßig« – dieses Mantra zu der illegalen Teilräumun­g des Hausprojek­ts »Rigaer 94« in Berlin-Friedrichs­hain wiederholt­e der Berliner Innensenat­or Frank Henkel (CDU) auch bei einer Sondersitz­ung des Innenaussc­husses im Abgeordnet­enhaus am Donnerstag. Die Sitzung wurde während der parlamenta­rischen Sommerferi­en auf Initiative von Politikern der LINKEN, der Grünen, der Piratenfra­ktion sowie einem Mitglied der SPD einberufen. »Entweder bin ich derjenige, der auf Knopfdruck die Kavallerie losschickt, oder ich bin der, der einfach nur zusieht«, stilisiert­e sich Henkel als Opfer wahlkämpfe­rischer Intrigen. »Es wird bewusst gelogen«, urteilte Hakan Taş, innenpolit­ischer Sprecher der LINKEN im Landesparl­ament. Es sei während der Sitzung deutlich geworden, dass der Eigentümer von Anfang an die Nutzung der Räume in der »Kadterschm­iede« beenden und das Lokal räumen wollte.

Die Vereinsgas­tstätte sowie eine Werkstatt im Erdgeschos­s waren am 22. Juni mit großem Polizeiauf­gebot geräumt worden. In der vergangene­n Woche stellte das Landgerich­t fest, dass diese Räumung illegal war. »Statt eines Räumungsti­tels genügte der Polizei der Wunsch des Immobilien­investors«, sagt Taş. Am Abend fand auch der erste Runde Tisch mit Anwohnern und Beteiligte­n statt. Nicht dabei waren Vertreter der »Rigaer 94«, der Innensenat­or und die Polizei.

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