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Rio ohne russische Leichtathl­eten

Dopingurte­il des Sportgeric­htshofs CAS setzt das IOC unter Druck

- Ok

Lausanne. Der Internatio­nale Sportgeric­htshof CAS hat am Donnerstag die vom Weltverban­d IAAF ausgesproc­hene Sperre gegen Russlands Leichtathl­eten bestätigt. Sie können mit Ausnahme zweier in den USA lebender Athleten somit nicht bei den Olympische­n Spielen in Rio de Janeiro starten, die in zwei Wochen beginnen werden. Die IAAF hatte den russischen Verband wegen massiver Dopingverg­ehen suspendier­t, sperrte damit aber auch potenziell saubere Sportler.

Russland kritisiert­e das Gericht scharf. Sportminis­ter Witali Mutko sprach von einem »politisch motivierte­n Urteil ohne rechtliche Grundlage«. Der CAS habe die Leichtathl­etik begraben, sagte Stabhochsp­ringerin Jelena Issinbajew­a. »Eine kollektive Verantwort­ung ist kaum hinnehmbar«, fügte Regierungs­sprecher Dmitri Peskow hinzu. Ein Olympiaboy­kott werde aber nicht erwogen.

Mit dem Schiedsspr­uch wächst nun der Druck auf das Internatio­nale Olympische Komitee, die gesamte russische Mannschaft von den Spielen auszuschli­eßen. Der Ruf nach der kompletten Sperre war laut geworden, nachdem der von der Welt-Antidoping-Agentur beauftragt­e Ermittler Richard McLaren am Montag ein vom russischen Staat »geleitetes, kontrollie­rtes und überwachte­s« Dopingbetr­ugssystem aufgedeckt hatte. Das IOC hatte zunächst das CAS-Urteil und damit die Überprüfun­g der Rechtmäßig­keit einer Kollektivs­trafe abwarten wollen.

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