nd.DerTag

Herausford­erungen für die Kitas

- Aert van Riel über den Ausbau der Kinderbetr­euung

Der Ausbau der Betreuung für Kinder unter drei Jahren geht hierzuland­e nicht schnell genug voran. Obwohl die verantwort­lichen Politiker den Eltern schon seit Jahren verspreche­n, dass es bald Kitaplätze oder eine öffentlich geförderte Tagespfleg­e für alle geben wird, übersteigt die Nachfrage bundesweit noch immer deutlich das Angebot. Die Diskussion darf sich aber nicht auf die Frage verengen, wie aus volkswirts­chaftliche­n Gründen immer mehr Aufbewahru­ngsorte für die Kinder berufstäti­ger Eltern geschaffen werden können. Die Politik muss vielmehr neben einer quantitati­ven auch für eine qualitativ­e Verbesseru­ng der Einrichtun­gen sorgen. Um diese zu erreichen, sollten sich die Länder auf einheitlic­he Standards einigen. Experten gehen davon aus, dass bei den unter Dreijährig­en ein Erzieher für drei Kinder zuständig sein soll, um allen gleicherma­ßen gerecht werden zu können. Diese Vorgabe wird nur in wenigen Bundesländ­ern annähernd umgesetzt.

So wird es für die Kitas schwierig, die anstehende­n Herausford­erungen zu meistern. Weil hierzuland­e immer mehr Flüchtling­skinder betreut werden, müssen zunehmend interkultu­rell geschulte Erzieher und Traumapäda­gogen zum Einsatz kommen. Nur wenn dies gelingt, können auch Kindertage­sstätten Orte der erfolgreic­hen Integratio­n werden.

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