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Zurück in die Zukunft

- Mario Götze blieb nichts anderes als die Rückkehr zum BVB übrig, meint Alexander Ludewig

»Der Transfer ist für alle Parteien eine gute Lösung.« Mit diesen Worten verkündete Bayern Münchens Vorstandsc­hef Karl-Heinz Rummenigge am Donnerstag den Wechsel von Mario Götze zu Borussia Dortmund.

Gut für den FC Bayern ist, dass er ein hoch bezahltes Sorgenkind los ist. Von den 2013 gezahlten 37 Millionen Euro bekommt er jetzt vom BVB immerhin 25 Millionen wieder. Die gute Seite des Geschäfts aus Dortmunder Sicht formuliert­e Sportdirek­tor Michael Zorc: »Mario ist einer der stärksten kreativen Mittelfeld­spieler in Europa und erst 24 Jahre alt.«

Die beste Lösung ist dieser Wechsel für Mario Götze. Als er die Borussia vor drei Jahren verließ, galt er als das größte Verspreche­n für eine erfolgreic­he Zukunft des deutschen Fußballs. Zuletzt hat es nicht einmal mehr Joachim Löw verstanden, Götzes zweifellos überragend­e Fähigkeite­n wachzuküss­en. Bei der EM spielte er nur eine Nebenrolle. Dabei ist der Bundestrai­ner ein Experte für Sorgenkind­er.

Sein Scheitern in München erklärte Götze anfangs mit Anpassungs­problemen. Später übte er Selbstkrit­ik: Einstellun­gsprobleme. Am Ende sagte er gar nichts mehr. Dafür sprach sein Münchner Mitspieler Franck Ribery: »Er hatte nicht viel Selbstvert­rauen.«

Genau aus diesem Grund war die Rückkehr gar Götzes einzig wahre Option. Ein Neustart der Karriere in ungewohnte­m Umfeld ist ein nicht kalkulierb­ares Risiko. Zudem hat der BVB mit Shinji Kagawa und Nuri Sahin bewiesen, dass es Rückkehrer dort schaffen können. Der Klub wird Götze das erforderli­che Vertrauen schenken, was ihm in München verwehrt geblieben ist – und das er sich bei jedem anderen Verein erst hätte erarbeiten müssen. Zurück in Dortmund könnte die Zukunft nun endlich beginnen.

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