Pro und Kontra Wagenknechts Äußerungen
Zu »Wagenknecht löst parteiintern Empörung aus«, 27.7., S. 1
Was ist falsch an den vernünftigen und realistischen Feststellungen von Sahra Wagenknecht, dass wir wissen sollten, wer sich im Lande befindet und wo es Gefahrenpotenziale gibt? Mir scheint, dass es nicht rechtens ist, wenn Teile der LINKEN allgemeine Forderungen nach Ordnung und Sicherheit infolge von Anschlägen und Terrorakten gegen unbeteiligte Bürger einfach ablehnen und deren Verkünder verteufeln. Der Schutz der Bevölkerung geht alle Parteien, Bewegungen und Organisationen etwas an, und die Bürger erwarten, dass die Verantwortungsträger das Menschenmögliche zur Opfervermeidung tun. Dabei ist aber zu beachten, und da gebe ich Matthias Höhn recht, dass es bei der Bewertung der Sicherheitslage eines differenzierten Herangehens bedarf. Gerhard Giese, Strausberg Sahra Wagenknecht ist ohne Zweifel in der Lage, klar, verständlich und eindeutig zu formulieren. Mir stellt sich die Frage, warum sie dann Aussagen zur Situation von Flüchtlingen gemacht hat, die tatsächlich als Versuch interpretiert werden können, Menschen nach dem Munde zu reden, die Flüchtlinge und ihre Probleme nicht in Deutschland haben wollen. Ein konkretes Benennen von Maßnahmen und Vorgehensweisen, die das Gelingen von Integration ermöglichen, hätte das ausgeschlossen.
Frau Merkel ist mit ihrem Wort »Wir schaffen das!« einen ersten richtigen Schritt gegangen – wann immer aber seitens der Bundesregierung die nötigen Bedingungen dafür nicht geschaffen werden, ist genau daran linke Kritik nötig, am besten verbunden mit konkreten Vorschlägen. Bernd Friedrich, Leipzig